Wer in unserem Stadtbahnnetz unterwegs ist, kann es bestätigen: Entweder es stehen schon Hochbahnsteige, oder es wird fleißig dafür gebaut. Was während der Bauphasen manchmal lästig ist, zahlt sich am Ende aus: Mehr als 83 Prozent der Stadtbahnhaltestellen sind auch für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen erreichbar, Tendenz steigend. Damit alle Menschen mit der ÜSTRA unterwegs sein können, bedarf es aber mehr als nur gut ausgebaute Haltestellen. Den Überblick über alle Entwicklungen und Maßnahmen hat der ÜSTRA Beauftragte für Barrierefreiheit, Detlef Klug.
Neben der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zur Gleichstellung behinderter Menschen, konzentriert sich Klug vor allem auf den aktiven Austausch mit den Interessenvertretenden behinderter Menschen, insbesondere mit entsprechenden Vereinen und Verbänden in der Region Hannover. „Auf diese Zusammenarbeit legen wir großen Wert, da wir unseren Job als ÜSTRA nur gut machen können, wenn wir auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen eingehen und reagieren“, so der 62-jährige.
Beste Bedingungen zur Teilhabe schaffen
Aber um welche Bedürfnisse geht es dabei eigentlich genau? Natürlich sollen alle Fahrzeuge sowie Haltestellen und Stationen für alle uneingeschränkt erreichbar sein. Denn egal ob Menschen im Rollstuhl sitzen, einen Rollator brauchen oder mit dem Kinderwagen unterwegs sind – jede und jeder soll gleichermaßen einfachen Zugang zum ÖPNV haben. Aber auch für Menschen mit Sehbehinderung braucht es beispielsweise spezielle Angebote. Dazu zählen die taktilen Leitstreifen, Brailleschrift an den Handläufen oder auch Tastentöne an den Stadtbahntüren. „Letztlich tun wir alles dafür, dass alle Menschen unser Verkehrsangebot möglichst unkompliziert, angenehm und vor allem sicher nutzen können“ erklärt Klug, der sich seit 2020 für Barrierefreiheit engagiert.
Um wirklich nah den Betroffenen dran zu sein und die besten Bedingungen zur Teilhabe schaffen zu können, finden immer wieder Feedbackrunden statt, in denen Probleme angesprochen werden können. Egal um welches Anliegen es geht, Detlef Klug hat dafür immer ein offenes Ohr: „Die ÜSTRA, aber auch ich persönlich nehme die Sorgen und Bedürfnisse der Menschen sehr ernst. Ich bin immer ansprechbar und versuche, wenn nötig, auch kurzfristig Lösungen zu finden. Auch unser Vorstand hat ein besonderes Augenmerk auf dieses sensible Thema.“ Deshalb bezieht die ÜSTRA die Verbände bei großen Zukunftsprojekten mit ein. Wenn es beispielsweise darum geht, die neue Stadtbahngeneration TW 4000 zu gestalten, neue Fahrkartenautomaten zu beschaffen oder Notruf- und Informationssäulen zu installieren, ist die Erfahrung und Expertise der Betroffenen gefragt.
Der Bedarf an Barrierefreiheit wird steigen
Natürlich gibt es auch jetzt schon zahlreiche praktische Angebote für die Fahrgäste. Dazu zählt beispielsweise der kostenlose Fahrgastbegleitservice, der Fahrgäste beispielsweise auf dem Weg zu Arztbesuchen oder Behördengängen unterstützt. Zusätzlich werden an mehreren Tagen im Jahr „kostenlose Übungstage“ angeboten: Am Stadtbahn-Endpunkt „Messe/Nord“ können mobilitätseingeschränkte Menschen das Ein- und Aussteigen in Busse und Bahnen üben.
Auf diesen Angeboten ruht sich die ÜSTRA in Sachen Barrierefreiheit aber nicht aus: „Generell wird das Thema uns eher noch intensiver beschäftigen. Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter und haben entsprechend erhöhten Bedarf, möglichst reibungslos mit Bus und Bahn unterwegs zu sein. Große Mehrzweckabteile in Bussen werden stetig optimiert, genau wie die bessere Lesbarkeit von Zielanzeigen.“ Barrierefreiheit – oder mehr noch – Inklusion ist eine Aufgabe, der sich auch die ÜSTRA als Unternehmen stellt: „Für uns ist klar: Wir wollen und werden immer unseren Beitrag leisten, damit alle Menschen dazu gehören können. Schließlich geht es bei unserer Arbeit genau darum: um die Menschen!“
Ich hab mich gefragt, wie den die tollen elektrischen Rampen finanziert worden sind.
Gibt es dazu irgendwo Infos? Gab es Förderungen?