Ja, ich arbeite bei der ÜSTRA. Allerdings nicht als Bus- oder Bahnfahrer, sondern in der Kommunikationsabteilung. Ich schreibe zum Beispiel Blogbeiträge (so wie diesen hier), begleite Fernsehdrehs und kümmere mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen um die ÜSTRA Social-Media-Kanäle. Wieso ich meinen Schreibtisch zeitweise trotzdem gegen einen Bus getauscht habe – und das vielleicht auch eine Option für euch sein könnte, lest ihr hier:
Über Busse und Bahnen zu kommunizieren ist mein täglicher Job: Da sollte man schon wissen, wie der alltägliche Betrieb funktioniert. Ein wenig Praxiserfahrung kann also nicht schaden! Eine Kollegin von mir besitzt bereits seit längerem einen Stadtbahnführerschein und so kam mir bei einem Pressetermin zu unseren neuen Elektrobussen die Idee: Jemand aus unserem Team sollte auch einen Busführerschein haben. Gesagt, getan!
Schritt 1 zum Busschein: Der Besuch beim Betriebsarzt
Nach ein wenig Orgaaufwand im Vorfeld, musste ich – so wie alle Fahrschülerinnen und Fahrschüler – zum Betriebsarzt. Dort wurde mit einem Gesundheitscheck überprüft, ob ich die körperlichen und geistigen Voraussetzungen habe, um einen Bus zu fahren. Ein EKG, ein Seh- und Reaktionstest sowie eine allgemeine Untersuchung sind nur einige Bestandteile der Tauglichkeitsuntersuchung.
Schritt 2 zum Busschein: Ab in die Fahrerakademie
Nachdem ich den Gesundheitscheck erfolgreich absolviert hatte, ging es für mich bereits kurze Zeit später in die ÜSTRA eigene Fahrerakademie auf dem Busbetriebshof Mittelfeld. Dienstbeginn: Knackig um 6 Uhr morgens!
Die Theorie:
In den ersten Tagen gab es einen Mix aus Theorieunterricht und Praxis. Die Theorie hatte ich mir ehrlich gesagt viel einfacher vorgestellt. Entgegen meiner Erwartungen, ging es nicht nur um die Basics wie Vorfahrtsregeln und Verkehrszeichen, sondern um viele technische Aspekte wie zum Beispiel die Druckluftbremse, die Lenk- und Ruhezeiten sowie die Rechte und Pflichten als Busfahrer.
Die Praxis:
Bereits am zweiten Tag durfte ich hinters Bussteuer. Einen Bus zu fahren ist ein besonderes Gefühl, jedoch musste ich mich – ehrlich gesagt – erstmal an die neuen Dimensionen gewöhnen. Schließlich ist ein Bus deutlich länger und breiter als ein Pkw. Das ist mir vor allen Dingen beim Abbiegen aufgefallen. Ein wichtiger Tipp für die Praxis: Immer alles im Blick haben und die Kurven groß ausfahren.
Im Laufe meiner Fahrschulzeit habe ich mich im Bus immer mehr eingegroovt – äußerst hilfreich: die großen und gut positionierten Spiegel.
Wie viele Fahrstunden braucht man für den Führerschein?
Neben der reinen Fahrtzeit auf der Straße, haben wir ausgiebig rangieren, wenden und Haltestellen anfahren geübt. Insgesamt sind vor der Praxisprüfung mindestens 58 Fahrstunden von je 45 Minuten vorgeschrieben (Dies gilt für Personen, die über 24 Jahre alt sind und seit mind. 2 Jahren bereits den Führerschein Klasse B besitzen). Zu den allgemeinen Fahrstunden kommen Überland-, Autobahn- und Nachtfahrten hinzu. Es gibt also ausreichend Zeit, um sich mit dem Bus vertraut zu machen. Außerdem war ich natürlich nicht alleine im Bus, sondern hatte stets meinen hervorragenden Fahrlehrer, Sebastian, dabei. Wie im regulären Fahrschulauto, konnte Sebastian den Bus jederzeit per Fahrlehrer-Pedal bremsen.
Die Abfahrtkontrolle:
Zum Praxisunterricht gehören allerdings nicht nur Fahrstunden, sondern auch die Abfahrtkontrolle. Bevor der Bus den Betriebshof verlässt, wird gecheckt, ob er fahrtauglich ist. Dafür kontrolliert man beispielsweise die Reifen oder den Motor.
Schritt 3 zum Busschein: Die Prüfung
Nach rund drei Monaten und einer theoretischen und praktischen Prüfung war es dann soweit: Ich hielt meinen Führerschein Klasse D – den Busführerschein – endlich in den Händen.
Für alle, die im regulären Linienbetrieb Fahrerin oder Fahrer werden wollen, geht die Ausbildung nach der allgemeinen Führerscheinprüfung allerdings noch weiter. Um gewerblich Bus fahren zu dürfen, muss eine Theorieprüfung bei der IHK abgelegt werden.
Danach gibt es des Weiteren eine interne Grundausbildung bei der ÜSTRA selbst. Dort lernen die angehenden ÜSTRA Fahrerinnen und Fahrer alles über das Streckennetz, das Tarifsystem und die verschiedenen ÜSTRA Busse. Nach rund einem halben Jahr geht es dann in den richtigen Linienbetrieb – mit Fahrgästen.
Mein Fazit zur Busfahrschule? Jederzeit wieder!
Für mich war es eine großartige Erfahrung, den Busführerschein in der ÜSTRA Fahrerakademie zu machen. Ich fahre die Busse jetzt zwar nicht auf Linie, aber zu Presseterminen und Fotoshootings. Außerdem ist die praktische Erfahrung in meiner täglichen Arbeit Gold wert und ich glaube, dass ich durch den Busschein auch ein anderer Autofahrer geworden bin – deutlich vorausschauender und rücksichtsvoller.
Morgens, mit dem Bus auf dem Weg ins Büro – allerdings als Fahrgast – freue ich mich jedes Mal, wenn ich meine ehemaligen Fahrschulkolleginnen und -kollegen auf Strecke in den ÜSTRA Bussen sehe. Zwar bleibt meistens nur Zeit für einen kurzen Gruß, aber die tollen Erinnerungen an meine Zeit in der Busfahrschule sind sofort wieder präsent.
Busfahren bei der ÜSTRA macht übrigens nicht nur Spaß, sondern zahlt sich auch aus:
– Einstiegsgehalt: 2599,39 Euro brutto
– Den Busführerschein zahlt die ÜSTRA
– Zuschläge für Wochenenden, Feiertage und Nachtschichten
– Urlaubs- und Weihnachtsgeld
– Freifahrt auf allen ÜSTRA Linien
– 30 Tage Urlaub pro Jahr
– Zusätzliche ÜSTRA Betriebsrente
Falls ihr auch Lust habt, bei der ÜSTRA Bus zu fahren, findet ihr weitere Infos auf uestra.de .
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich möchte bei Üstra Buss Führerschein theorieprüfung und Fahr Stunden machen
Ich bitte um Rückmeldung
Ich möchte gerne bei fahrschule für Buss machen
Mit freundlichen Grüßen
Hi Bibo,
weitere Infos findest du hier.. Viele Grüße und viel Erfolg für deine Bewerbung
Timo