In diesem Jahr wurde die üstra 123 Jahre alt und machte wieder jede Menge Schlagzeilen. Los ging es Anfang Januar mit einer guten Nachricht: Die Verträge der Vorstände André Neiß und Wilhelm Lindenberg wurden vom Aufsichtsrat verlängert. Dem normalen Fahrgast ist es vermutlich egal, wer bei der üstra im Vorstand sitzt. Er möchte nur, dass die Busse und Bahnen pünktlich, sauber und nicht zu voll sind. Für die üstra Mitarbeiter aber war die Verlängerung erfreulich. André Neiß ist jetzt seit 10 Jahren Vorstandsvorsitzender, Wilhelm Lindenberg hat bereits 40 Dienstjahre bei der üstra zugebracht. Mit dieser Erfahrung steuern die beiden das dicke üstra Schiff sicher durch die See und halten nicht nur Hannover, sondern auch die eigene Mannschaft in Bewegung, wie im weiteren Verlauf des Jahres zu sehen war.
Erinnert sich noch jemand an den März 2014? Da präsentierte die üstra vor großem Publikum ihre neue Stadtbahn, den TW 3000. Große Begeisterung – bis wir einige Tage später die Inbetriebnahme aufgrund mangelhafter Schweißnähte auf unbestimmte Zeit verschieben mussten. Acht Jahre hatte eine Projektgruppe diese größte Investition der letzten fünfzehn Jahre vorbereitet und begleitet. Wenn man dann so kurz vor der Ziellinie strauchelt, ist das wirklich bitter. Was uns auffiel: Von unseren Fahrgästen und von den Medien gab es keine Häme, sondern eher Mitgefühl. Das tat gut. Umso schöner war es dann, im März dieses Jahres den TW 3000 endlich in den Linienbetrieb zu schicken. Die erste Fahrt nach Misburg im natürlich heillos überfüllten Zug war etwas für das üstra Geschichtsbuch: Gänsehaut pur.
Windig wurde es Ostern dieses Jahres: Ein Sturmtief fegte über Norddeutschland und ließ Bäume auf Oberleitungen stürzen. Nahezu alle Stadtbahnlinien waren betroffen, die Störungsmeldungen auf Twitter rissen nicht ab. Glück für den Pressesprecher: Er saß zu der Zeit unter tiefblauem Himmel am Mittelmeer in Nizza beim Milchkaffee und blinzelte mit seiner Frau in die Sonne. Seine Vertreterin in Hannover managte die Kommunikation während des Wetterchaos souverän – gut gemacht, Katja.
Gut gemacht war auch die Umweltkampagne der üstra, die Ende April an den Start ging: Mit dem Slogan „Unsere Vision – null Emission“ brachte ein grüner Stecker die blühende Natur auf den umweltfreundlichen Bussen und Bahnen zum Vorschein. Glückwunsch an die Kolleginnen und Kollegen vom Marketing – die Kampagne ist definitiv ein Hingucker.
Neue Hybridbusse gab es in 2015 natürlich auch. 7 Gelenkbusse kamen im Januar, im September folgten 26 Solobusse von MAN, die seitdem vor allem auf der Linie 100 / 200 fahren. Mit ihrer grünen Dachhaube über der Front sehen die Solobusse richtig gut aus und geben auf der Erlebnislinie eine tolle Visitenkarte für die Stadt ab. Und bei der Hybridtechnik bleibt es nicht: Im Mai stellte die üstra das Design ihrer Elektrobusse vor, von denen Anfang nächsten Jahres drei nach Hannover kommen sollen, um dann auf der Linie 100/200 in den Test zu gehen. Darauf darf man sich jetzt schon freuen.
Im August Juli ging der neue Internetauftritt der üstra online. Da gibt es jetzt Tickets online, eine interaktive Erlebniskarte und vieles andere mehr. Natürlich ist dort auch dieses Blog eingebunden. Und ab September rockte die üstra die Stadt: Die üstra startet eine außergewöhnliche Arbeitgeberkampagne, bei der 10 waschechte Bus- und Stadtbahnfahrer einen Männerrock als Dienstkleidung tragen. Das Anliegen dahinter: Die üstra wirbt um Frauen als Mitarbeiterinnen, vor allem im Fahrdienst und in den technischen Berufen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Die üstra im Rock machte bundesweit Schlagzeilen, lief im Fernsehen und bei Spiegel online. Sogar ein Institut für Genderforschung der Universität Taiwan fragte nach, was in Hannover los sei. Natürlich reicht es nicht, Röcke zu tragen, um Frauen zu gewinnen. Gefragt ist eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Teilzeit und andere Arbeitszeitmodelle. Daran wird gearbeitet.
Was war Eure beste üstra Nachricht des Jahres? Mein Vorschlag: 2015 war die üstra (für die letzten Stunden des Jahres sei dreimal auf Holz geklopft) in keinen einzigen Unfall verwickelt, bei denen ein Mensch unbeabsichtigt sein Leben verloren hat. Das war für mich das Allerwichtigste und Allerschönste an diesem aufregenden Jahr.
Super Zusammenfassung des Jahres. Nur fehlt mir da etwas über die Betrauung! Das ist finde ich die schönste und wichtigste Nachricht! Sowohl für uns Mitarbeiter, als auch für die Fahrgäste, die weiterhin bis min. 2038 einen verlässlichen, kompetenten und serviceorientierten Nahverkehrspartner und Arbeitgeber haben! ;-)
Lieber Metin, Du hast völlig Recht – die Betrauung gehört in einen Rückblick auf 2015 und war eine Top-Nachricht, für unsere Arbeitnehmer und für Hannover.
Mir fällt auf, dass eine ganz entscheidende und für mich positiv in Erinnerung gebliebene Sache fehlt. Der erfolgreiche Internetauftritt und das Interview vom Sprücheklopfer Andreas. Dieser begeisterte und begeistert mich noch immer wieder. Schade dass solch schönen und erfolgreichen Sachen hier nicht genannte werden. Mit freundlichen Grüßen Marianne
Hallo Marianne, der neue Internetauftritt wird in dem Rückblick erwähnt. Das unser lustiger Fahrer bei Ihnen gut angekommen ist, freut uns! So hat jeder seine ganz persönlichen Höhepunkte des Jahres. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt!
Liebe Üstraner,
an dieser Stelle möchte ich mal ein ganz fettes DANKESCHÖN da lassen. DANKE, an all die tüchtigen Frauen und Männer, die mich dreißig Jahre lang sicher nach hause gebracht haben, egal ob unter der Woche, am Wochenende oder an den Feiertagen.
Ein FROHES NEUES wünscht euch an dieser Stelle eine langjährige zufriedene und treue Kundin. Railborne! Weiter so! ;)
Liebe Grüße aus Wettbergen