Der Krisenstab der ÜSTRA: Jede Krise ist anders
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Der Krisenstab der ÜSTRA: Jede Krise ist anders

Zweimal pro Woche tagt aktuell bei der ÜSTRA ein Gremium, in dem alle Entscheidungen getroffen werden, die die derzeit grassierende Corona-Pandemie erforderlich macht: der Krisenstab. Unter der Leitung von Denise Hain, Vorständin Personal und Betrieb, kommt im Krisenstab neben der Vorständin Elke Maria van Zadel und Vorstandsvorsitzenden Dr. Volkhardt Klöppner  ein interdisziplinäres Team aus Führungskräften und weiteren Schlüsselfunktionen zusammen, um das Nahverkehrsunternehmen, seine Mitarbeiter und seine Fahrgäste sicher durch die Krise zu bringen. „Oberstes Ziel ist, auch in unsicheren Zeiten ein zuverlässiger Partner zu sein, auch wenn nicht einzuschätzen ist, wie sich die Situation bei uns entwickelt“, so Vorständin Denise Hain.

Denise Hain, Vorständin Personal und Betrieb, leitet den Krisenstab – derzeit telefonisch. Foto: Florian Arp

Natürlich hatte die ÜSTRA schon vor Corona Pläne für alle möglichen Krisenfälle in der Schublade, die in regelmäßigen Übungen geprobt, getestet und wenn nötig verbessert wurden. Vom schweren Unfall über Geiselnahmen im Tunnel bis hin zum totalen Stromausfall in ganz Europa wurden verschiedenste Szenarien durchgespielt.

Trotzdem ist jede Krise anders, und eine weltweite Pandemie wie Corona stellt alle und jeden vor bislang ungeahnte Herausforderungen. Im Corona Krisenstab, der seit dem 4. März bislang rund 15 Mal getagt hat, hält sich die Führung des Unternehmens über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden, beschließt notwendige Maßnahmen, überprüft deren Umsetzung und hinterfragt sie regelmäßig. „Dabei steht auch Immer im Fokus: Was können und müssen wir tun, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen“, so Vorständin Denise Hain. Einige Beispiele: Hygieneartikel und Desinfektionsmittel wurden beschafft. Desinfektionsschaum wurde an den Fahrdienst verteilt. Räumliche Abtrennungen von Fahrerstand und Fahrgastraum wurden geschaffen. Schutzmaterialien wurden bestellt, verpackt und verteilt. Verstärkte Reinigungen von Fahrerarbeitsplätzen und sogenannten Kontaktoberflächen wurden und werden durchgeführt. Mehr Kapazitäten für Homeoffice wurden geschaffen. Plexiglasscheiben im Kundenzentrum wurden installiert. Und ganz aktuell wurde für die gesamte Belegschaft wiederverwendbarer Mund-Nasen-Schutz organisiert und verteilt.

Gleichzeitig musste auch das Fahrtangebot reduziert und ein Sonderfahrplan eingeführt werden. Geschlossene Schulen, Kindergärten, Läden, gastronomische Betriebe sowie die Einführung von Homeoffice auch in vielen anderen Unternehmen führten dazu, dass die Nachfrage zu dem vorhandenen Angebot sank. Trotzdem fährt die ÜSTRA immer noch rund 80 Prozent des normalen Verkehrsangebot. Mit täglichen Überprüfungen stellt die ÜSTRA sicher, dass die Fahrzeuge im Schnitt nur zu einem Drittel besetzt sind, damit die Fahrgäste genügend Abstand voneinander halten können. „Neben dem Schutz der Belegschaft und unserer Fahrgäste müssen wir auch die wirtschaftlichen Risiken stets im Auge behalten“, betont Denise Hain: „Wirtschaftlich sinnvolles Handeln sichert die Position der ÜSTRA und sorgt letztlich dafür, dass wir auch eine Corona-Krise überstehen werden.“

Die ÜSTRA informiert auch in den Stationen über den Sonderfahrplan. Foto: Florian Arp

Mit im Krisenstab sitzt der Betriebsarzt der ÜSTRA Dr. Ludger Steltenkamp. „Wir sind unglaublich froh, in diesen Zeiten mit unserem Betriebsarzt medizinischen Sachverstand im Krisenstab zur Verfügung zu haben“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Volkhardt Klöppner. Viele Unternehmen hätten schon vor Jahren ihre betriebsärztlichen Aufgaben aus Kostengründen ausgelagert, die ÜSTRA hat dies nicht getan und profitiert nun in der Krise von der Expertise ihres Betriebsarztes in allen Gesundheitsfragen. Wie es um die Gesundheit der Mitarbeiter bestellt ist, wird übrigens im Krisenstab regelmäßig durch die Personalabteilung überprüft und berichtet. Bislang zeigt sich, dass die Maßnahmen der ÜSTRA zum Infektionsschutz greifen und die Krankmeldungen das gewohnte Maß nicht überschreiten.

Setzt auf gute Krisenkommunikation: Vorstandsvorsitzender Dr. Volkhardt Klöppner (Foto: Florian Arp)

„Gerade in der Krise ist gute Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg“, weiß Dr. Volkhardt Klöppner. Auf der guten Kommunikation nach innen und außen liegt daher im Krisenstab sein besonderes Augenmerk. Dort werden alle Kommunikationskanäle der ÜSTRA wie facebook, Twitter, Fahrgastinformation oder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aufeinander abgestimmt. Für die Mitarbeiterschaft wurde dazu eine eigene App eingeführt, in der Informationen verbreitet und Videobotschaften des Vorstandes gesendet werden. Dort können Mitarbeiter auch Antworten auf Fragen bekommen, die ihnen besonders unter den Nägeln brennen. Auch der Pressesprecher und die Leiterin der internen Kommunikation ebenso wie das Marketing sitzen im Krisenstab mit am (virtuellen) Tisch.

Vorständin Elke Maria van Zadel, zuständig für Technik, IT und Infrastruktur, arbeitet gemeinsam mit Denise Hain im Krisenstab. Foto: Florian Arp

Auch während der Krise muss das Stadtbahnnetz – im Auftrag des Eigentümers der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover – gewartet und instandgehalten werden. Hierauf achtet im Krisenstab die Vorständin Elke Maria van Zadel, zuständig für Technik, IT und Infrastruktur. Da Frau van Zadel gleichzeitig in der Geschäftsführung der regiobus GmbH tätig ist, kann sichergestellt werden, dass sich die beiden hannoverschen Verkehrsunternehmen in allen Corona-bedingten Maßnahmen eng abstimmen. Für die Fahrgäste hat das den großen Vorteil, dass alle sie betreffenden Regelungen einheitlich sind. So wurden beispielsweise die Absperrungen in den Bussen zum Schutz der Fahrer gemeinsam verabredet und kommuniziert. Auch die Veränderungen im Fahrtangebot von regiobus und ÜSTRA wurden eng aufeinander abgestimmt.

Die Arbeiten am Stadtbahnnetz gehen trotz Corona wie gewohnt weiter. Foto: Florian Arp

„Gerade für unsere IT war die Krise eine echte Herausforderung, die aber hervorragend gemeistert wurde“, so die Vorständin. Innerhalb kürzester Zeit mussten weit über hundert Homeoffice-Zugänge geschaffen und eingerichtet werden, dazu die Möglichkeit bei Bedarf auch per Videokonferenz zu tagen, um zum Beispiel gemeinsam Präsentationen oder Videos anzuschauen. Auch der Krisenstab der ÜSTRA tagt in Corona-Zeiten per Telefonkonferenz – am heutigen Donnerstag, den 30. April übrigens zum 16. Mal. Denn diese Krise ist noch lange nicht vorbei.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo ist es schon vorgesehen die Bahnen wieder öfters fahren zu lassen?

    Momentan fühle ich mich nicht mehr ganz sicher mit der Bahn zu fahren ich musste jetzt nämlich schon mehrmals festellen, dass das einhalten des sicherheitsabstandes nicht immer machbar ist. Auch habe ich schon mal einfach auf die nächste Bahn gewartet aber auch in der nächsten Bahn war es nicht möglich den Sicherheitsabstand einzuhalten.

  2. Wann ist eine entsprechende Krisensitzung aufgrund der von der Üstra seit Jahren nicht eingehaltenen KritisV Anforderung eines einzurichtenden Informationssicherheits-Risko-Managements und dem daraus folgenden existenzgefährdenden Risikos von hierdurch ermöglichten Cyber-Angriffen anberaumt?

  3. Die Löschung meines vorher per Screenshot gesicherten Beitrages vom 19.02.2023 13:58 habe ich dankend zur Kenntnis genommen.

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