Der ÜSTRA Fahrrad-Knigge für Bus und Stadtbahn
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Der ÜSTRA Fahrrad-Knigge für Bus und Stadtbahn

So langsam neigt sich der Sommer dem Ende entgegen und ich muss gestehen, dass ich gerade in den kühleren und dunkleren Monaten gerne meine Fahrradstrecken mit Bus und Bahn kombiniere. Bevor ich mich im Einbruch der Dämmerung, bei nass-kaltem Schmuddelwetter, auf eine Rutschpartie über das Kopfsteinpflaster auf der Limmerstraße einlasse, steige ich lieber auf dem Weg in die Innenstadt an der „Wunstorfer Straße“ in die 10. Das klappt auch super – zumindest wenn man sich an bestimmte Regeln hält und den „gesunden Radfahrerverstand“ einschaltet. Damit niemand denkt, dass ihr ein Rad ab habt, ist hier der ultimative Fahrrad-Knigge für Fahrten mit ÜSTRA Bus und Stadtbahn.

Die Regeln: Wann und wie viele Fahrräder darf ich mitnehmen?

Fangen wir mit den „harten Fakten“ an: Durch die Beförderungsbedingungen ist ganz klar geregelt, wann und wie viele Fahrräder in ÜSTRA Bussen und Stadtbahnen mitgenommen werden dürfen:

In den Beförderungsbedingungen ist klar geregelt, wann und wie viele Fahrräder mitgenommen werden dürfen. (Foto: Florian Arp)

Drei Räder kostenlos, aber nur zu bestimmten Zeiten

Die Fahrradmitnahme ist in unseren ÜSTRA Bussen und Bahnen grundsätzlich kostenlos. Allerdings müsst ihr euch an bestimmte Zeiten halten: Werktags – also montags bis freitags – könnt ihr euer Rad ab 08:30 bis 15:00 Uhr und ab 19:00 bis 06:30 Uhr des Folgetages dabei haben. Grund für diese zeitlichen Einschränkungen ist die „Rush Hour“. Zu den Stoßzeiten des Berufs- und Schulverkehrs sind unsere Fahrzeuge voller als nachts um 23 Uhr. Deswegen gibt es unter der Woche sozusagen eine „Sperrpause“ für Fahrräder. Ausgenommen sind an dieser Stelle Klappräder. Diese dürft ihr zusammengeklappt als Handgepäck immer dabei haben. Am Wochenende sowie an Feiertagen könnt ihr eure Fahrräder den ganzen Tag in Bus und Bahn kostenlos transportieren.

Innerhalb der vorgeschriebenen Zeiten, ist die Fahrradmitnahme in allen ÜSTRA Bussen und Stadtbahnen kostenlos möglich. (Foto: Florian Arp)

Falls ihr jedoch eine große Fahrradtour mit Freunden oder mit der Familie plant, müsst ihr auf Bus und Bahn verzichten. Pro Stadtbahnwagen und Bus sind maximal bis zu drei Fahrräder zugelassen. Außerdem darf euer Zweirad die üblichen Maße nicht überschreiten. Das heißt: Sonderkonstruktionen wie Tandems oder Lastenfahrräder sind in unseren Fahrzeugen nicht erlaubt.

„Der gesunde Radfahrerverstand“: Wie verhalte ich mich mit dem Rad in Bus und Bahn

Wenn ihr die Regeln einhaltet ist das der erste Schritt. Ihr solltet aber zudem euren „gesunden Radfahrerverstand“ einschalten. Was damit gemeint ist? Eigentlich ganz einfach:

Auch während der Zeiten, in denen die Fahrradmitnahme grundsätzlich möglich ist, gilt es, auf die anderen Fahrgäste Rücksicht zu nehmen. Personen mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen haben in allen Verkehrsmitteln immer Vorrang vor Fahrgästen mit Fahrrad.

Wenn ihr mit eurem Fahrrad im Bus oder in der Bahn unterwegs seid, ist es außerdem wichtig, dass ihr euer Gefährt sicher und am richtigen Platz abstellt. In den beiden neusten Stadtbahntypen, dem Silberpfeil TW 2000 und im TW 3000, gibt es Mehrzweckabteile, die extra für Rollstühle, Kinderwagen und eben Fahrräder gedacht sind. Bitte nutzt diese und stellt euer Rad längs der Fahrrichtung ab und haltet es am besten auch die ganze Fahrt über fest. Wenn ihr im TW 6000 unterwegs seid, parkt eure Fahrräder bitte keineswegs mitten im Gang oder im Türbereich, sondern dort, wo genügend Platz ist.

Wenn ihr euer Fahrrad sicher an den vorgesehen Orten in unseren Fahrzeugen positioniert, vermeidet ihr auch Schäden am Rad und Verschmutzungen an der Kleidung, für die ihr im Zweifelsfall selbst haften müsstet.

Wo parke ich mein Fahrrad an der Haltestelle?

Falls ihr euer Rad mal nicht mit in unsere Fahrzeuge nehmen möchtet oder könnt, gibt es an vielen Haltestellen „Bike-&-Ride-Stellplätze“, an denen ihr euer Fahrrad bis zu 24 Stunden kostenlos parken dürft. Einige Stellplätze sind überdacht, damit euer Zweirad vor Wind und Wetter geschützt ist. Gerade im Herbst eine nützliche Sache. An manchen Standorten findet ihr sogar abschließbare Fahrradgaragen.

An dieser Stelle jedoch die Bitte, dass ihr eure Fahrräder nicht an oder auf den Hochbahnsteigen anschließt. Dort versperrt ihr dadurch die Zugänge und Fluchtwege sodass wir gezwungen sind, eure Fahrräder zu entfernen. Ihr bekommt die Räder dann zwar im ÜSTRA Fundbüro zurück, aber den Aufwand braucht ja niemand, oder? Das ist auch schon alles, was ihr beachten müsst, wenn ihr euer Fahrrad mit in die ÜSTRA Busse und Bahnen nehmen möchten.

Bitte stellt eure Fahrräder nicht auf den Hochbahnsteigen ab, da sie dort im Weg stehen könnten.

Wenn es in den Abendstunden inzwischen wirklich schnell dunkel und kühl wird, sind das für mich nicht die optimalen Radfahrbedingungen. Da warte ich lieber an der „Wunstorfer Straße“ auf die 10 in Richtung Innenstadt. Und wenn ich den ÜSTRA Fahrrad-Knigge beachte, habe nicht nur ich eine angenehme Fahrt, sondern alle anderen auch.

Mit Fahrrad und Stadtbahn in die Innenstadt? Kein Problem, wenn ihr den ÜSTRA Fahrrad-Knigge beachtet. (Foto: Florian Arp)

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Hi Carsten,

      die Zwischentüren in unseren TW 2500 sind aus Wartungsgründen geschlossen. Nach den Wartungsarbeiten ist der Durchgang dann aber auch wieder möglich.

      Viele Grüße

      Timo

    • Hi Steffi,

      gern geschehen :-). Wir versuchen mal herauszufinden, um was für ein Fahrrad es sich auf dem Foto handelt.

      Viele Grüße

      Timo

    • Hi Steffi, unsere Recherchen haben leider zu keinem Resultat geführt. Das Fahrrad stand seinerzeit bei einem Pressetermin zur Verfügung. Leider weiß auch der Fotograf nicht, um was für ein Modell es sich handelt. Sorry. Viele Grüße Timo.

  1. 3 Fahrräder pro Bahn
    Schön für die Fahrradfahrer aber nicht immer für die Fahrgäste
    Volgede Situation mir passiert
    Ich steige um 14 Uhr in die vollbesetzte Bahn und setze mich da 70 Jahre alt bin und nicht lange stehen kann auf einen Platz der eigentlich für Fahrräder vorgesehen ist
    Dann steigt ein Fahrradfahrer ein und fordert
    mich auf aufzustehen
    Ich weigere mich es kommt zum Streit
    Muss ich wirklich aufstehen?
    Ich habe eine bezahlte Fahrkarte das Fahrrad nimmt wei Plätze ein und kostet keinen Cent
    Was sind das für Regeln
    Genauso unverständlich ist, ein Hund muss eine Fahrkarte haben ein Fahrrad aber nicht.
    Wenn die Mitnahme eines Fahrades etwas kosten würde , würde sich jeder Fahrradfahrer überlegen ob er wirklich die 400 mit der Bahn
    fahren muss.
    Ich hätte dazu gern eine Stellungnahme von der Üstra

    • Hallo Achim,

      danke für deinen Kommentar. Unabhängig von der Uhrzeit gilt: Wenn die Bahn voll ist, haben Fahrgäste immer Vorrang vor Fahrrädern. Ebenfalls haben mobilitätseingeschränkte Fahrgäste im Mehrzweckbereich der Stadtbahnen immer Vorrang vor Fahrrädern. Soweit die Regelung. Unabhängig davon ist es schade, dass der Vorfall zu einem Streit geführt hat und nicht durch gegenseitige Rücksichtnahme geregelt werden konnte.

      Viele Grüße

      Timo

    • Fahrradfahrer kosten der Stadt wenig Geld verglichen mit Autos.
      Deswegen machen solche Förderungen Sinn.
      Es gibt Städte die rund um die Uhr kostenfreie Radmitnahme haben.

  2. Kann mir jemand von Ihnen plausibel erklären, warum die Fahrradmitnahme zu den besagten Uhrzeiten in Bussen und Stadt-Bahnen verboten bzw. untersagt ist?Obwohl der Bus der Linie 400 komplett leer ist und es auch bleibt bei der Strecke von Neustadt am Rübenberge zum Wissenschaftspark Marienwerder, denn es sind nicht eben nur 500m und da ich zur Zeit durch die Baustelle am Hannover HBF und den damit einhergehenden Ausfällen der S-Bahnen darauf angewiesen bin mit genau diesem Bus zu fahren um nach Letter zu kommen, verstehe ich dieses Prinzip noch viel weniger als zuvor! Wenn der Platz gegeben ist und ich mir zu dieser Zeit ein entsprechendes Ticket kaufe, muss es doch möglich sein mitzufahren! Selbst wenn beeinträchtigte Menschen, Ältere oder gar Kinderwagen zusteigen und ich sie daran hindern würde mitzufahren, würde ich anstandslos Platz machen und wenn nötig auch aussteigen um es dann mit dem nächsten zu versuchen. Jedoch abgelehnt zu werden obwohl kein Mensch in dem Bus sitzt ist für mich reine Schikane! Diese Regelung sollte man schnellstmöglich überdenken, ebenso wie den derzeitigen sonderhalt in Poggenhagen, der keinen Nachvollziehbaren Sinn ergibt für niemanden. Einen weiteren Halt in Seelze einzurichten wäre die einzig logische Handlung. Das mit Poggenhagen macht keinen Sinn und schon gar nicht wenn man Mal ein paar seiner Statistiken zu Rate ziehen würde! Zudem ist noch zu erwähnen dass die Linie 700 völlig überlaufen ist! In den Stoßzeiten ist es unmöglich in den Bus einzusteigen da man einfach nicht mehr reinpasst egal ob stadteinwärts oder stadtauswärts teils muss man zwei Busse in Folge abfahren lassen ohne zusteigen zu können bevor man überhaupt die Gelegenheit hat einen Stehplatz zu bekommen. Da Frage ich mich ernsthaft warum man die großen Busse aus den Morgenstunden nicht zu dieser Zeit einsetzt da diese nie nur annähernd benötigt werden im Gegensatz zu den Stoßzeiten am Vormittag und Nachmittag!?

    • Zum einen sprechen Sie über die Linien der regiobus zu denen wir hier auf dem ÜSTRA Blog leider nichts sagen können. Dennoch sind die Fahrradmitnahmeregeln – um sie möglichst einfach zu halten – natürlich für den GVH gemacht. Damit muss man natürlich das höchstmögliche Fahrgastaufkommen berücksichtigen. Ansonsten müssten wir ja für jede Linie einzelne Zeiten herausgeben, was es dann sehr unübersichtlich macht.

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