„Besser geht’s nicht“: die neuen Elektrobusse in der Werkstatt
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„Besser geht’s nicht“: die neuen Elektrobusse in der Werkstatt

Trotz eisigem Wind und leichtem Nebel wurden die vier neuen Elektrobusse im Januar mit großer Freude und viel öffentlicher Aufmerksamkeit auf dem Betriebshof Mittelfeld empfangen. Zahlreiche Mitarbeiter kamen extra vorbei, winkten den Neuankömmlingen zu und nahmen sie direkt nach dem öffentlichen Termin genauestens in Augenschein. Mit dabei war auch Werkstattmitarbeiter Daniel, dem man seine Freude über die neuen Mercedes eCitaro auch mehrere Wochen nach der Ankunft noch immer ansieht. In der Buswerkstatt hat er mir seine neuen Lieblinge gezeigt und erklärt, warum die Busse so gut ankommen.

Schulungen für Fahrer und Werkstattmitarbeiter

Seit der Ankunft der Busse im Januar freut sich der gesamte Busbereich auf die Arbeit an und mit den ÜSTRA Neuzugängen. Modernste Technik, Elektromobilität, viel Komfort für Fahrgäste – da schlagen Busliebhaber-Herzen schon mal etwas schneller. Bevor die Arbeit an den Fahrzeugen losgehen konnte, mussten die Mitarbeiter aber erst einmal geschult werden.

Da sind zum einen Fahrerschulungen, bei denen unsere Fahrer lernen, welche Besonderheiten die Fahrzeuge ausmachen, insbesondere während des Ladevorgangs. Aber auch alle Werkstattkollegen nahmen bereits Anfang Februar an einem intensiven theoretischen und praktischen Unterricht teil, um den Bus für die Testfahrten vorzubereiten und sie im Echtbetrieb problemlos in Schuss halten zu können.

Für den theoretischen Teil kam ein Mitarbeiter von Daimler nach Hannover und hat die Kollegen aus erster Hand geschult, damit sie wissen, worauf sie im täglichen Doing bei den Bussen achten müssen. Für den eintägigen Theorieunterricht hatte der Fachmann extra Einzelteile aus dem Bus mitgebracht, um daran – anschaulicher als im Lehrbuch – die Details und Kniffe zu erklären. Erst im Anschluss ging es zur Live-Einweisung an den Fahrzeugen und zu ersten Rundfahrten auf dem Betriebshof. Obwohl alle Mitarbeiter an diesen Schulungen teilnahmen, durfte am Ende trotzdem nicht jeder an den neuen eCitaro ran. Für die Hochvoltanlage gibt es gesonderte Lehrgänge, denn „hier ist absolute Präzisionsarbeit gefragt“, erklärt Daniel. Und das ist nicht der einzige Unterschied zu altbekannten Bussen. Hieß es früher noch Ölwechsel oder Zündkerzen checken, werden heute Laptops angeschlossen, um Fehler zu finden. Und um die Batterien auszuwechseln, kommen sogar Gabelstapler zum Einsatz. „Für mich ist es eine Ehre, an dem Bus arbeiten zu können. Seit 20 Jahren habe ich mir moderne Daimler Fahrzeuge gewünscht“, freut sich Daniel sichtbar. „Bisher finde ich den neuen eCitaro wirklich super und ich glaube, dass auch die Jungs und Mädels im Fahrdienst Gefallen an ihm finden werden“.

Fit für die ÜSTRA

Die Endabnahme der Busse hat bereits Ende letzten Jahres bei Mercedes stattgefunden. Das heißt, eigentlich sind sie fertig. Dennoch müssen die Fahrzeuge, bevor sie richtig mit Fahrgästen auf den hannoverschen Straßen unterwegs sind, für ihren Dienst bei der ÜSTRA fit gemacht werden. Dazu wird beispielsweise der gesamte Funk installiert, damit die Fahrer im ständigen Kontakt mit der Leistelle bleiben können. Außerdem programmieren Daniel und seine Kollegen den Bordcomputer und bringen die ÜSTRA typische Beklebung an (Aufkleber zur Barrierefreiheit, Einstieg beim Fahrer etc.).

Zu den Vorbereitungen am Bus zählt auch das Anbringen verschiedener Aufkleber. Foto: Florian Arp

Wenn die Busse für die Probefahrten vorbereitet sind, können sie von den Fahrern in der City auf Herz und Nieren getestet werden. Vor allem das Zusammenspiel von Bus und Lademast muss klappen. Denn was schon beim Handy ärgerlich ist, ein kläglicher roter Restbalken in der Akkuanzeige, würde im Busbetrieb im Worst Case den Ausfall des Fahrzeugs bedeuten. „Nach den Testfahrten warten wir in der Werkstatt auf das Feedback unserer Fahrerkollegen, um noch Einstellungs-korrekturen vorzunehmen“ berichtet Daniel. „Ich bin schon gespannt, was da kommt.“

Und so funktioniert der #ekonig

Neben den zehn Hochvolt-Batteriepaketen, die 720 Volt für den Antrieb der Busse zur Verfügung stellen, sind zwei 12-Volt-Batterien verbaut. Sie werden für die Überwachung und Freischaltung der Hochvoltanlage benötigt. Außerdem versorgen sie den Fahrerarbeitsplatz, also z.B. die Lenkung und Bedienelemente, aber auch das Licht, mit zusätzlicher elektrischer Energie (also mit dem, was wir gemeinhin als Strom bezeichnen). Diese „kleinen“ Batterien sind mit der normalen Starterbatterie eines Pkw vergleichbar. Unterwegs werden die Hochvoltbatterien mittels Pantographen (vergleichbar mit dem Stromabnehmer einer Stadtbahn) an den Lademasten durch die sogenannte „Schnellladung“ wieder aufgeladen, auf der Linie 100/200 zum Beispiel am August-Holweg-Platz. Zusätzlich gibt’s nachts auf dem Betriebshof eine „Erhaltungsladung“. Laut Daniel werde „der Akku dabei vergleichsweise langsam und schonend geladen“.

Die Powerbank für den #ekoenig: Aktuell werden die Busse auf dem Betriebshof noch mit kleinen mobilen Ladegeräten mit einer Ladung von 40 KW geladen. Foto: Florian Arp

Erstmals verfügen die zwölf Meter langen Busse über einen Abbiege- und Notbremsassistenten, die den Fahrern noch mehr Sicherheit geben. Da der Elektrobus etwas schwerer ist als ein gewöhnlicher Dieselbus, hat er vorne breitere Räder als hinten. So können genauso viele Fahrgäste wie in Dieselfahrzeugen einsteigen. Ein weiteres Novum: Sowohl die Türen als auch die Lenkung werden vollelektrisch betrieben.

„Besser geht’s nicht“

Und wie sieht nun das erste Fazit zur neuen Busgeneration aus? Daniel attestiert ihm eine „hohe Wertigkeit“, von den Sitzen, über die Elektronik bis zur Verarbeitung jeder einzelnen Schraube. „Unser erster Eindruck ist sehr positiv, die Einzelteile sind sinnvoll verbaut und dadurch für uns leichter zu reparieren und in Stand zu halten – besser geht‘s für uns ja nicht.“

Ihr seht den #ekoenig in Hannover? Dann macht ein Foto und lasst es uns wissen. Foto: Florian Arp

Ihr habt den #ekoenig gesehen? Dann zeigt uns eure Fotos!

Bis zur feierlichen Einweihung der Busse im Sommer sind die Fahrzeuge noch mit auffälligem „Erlkönig“-Design unterwegs. Ähnlich wie bei neuen Automodellen, wollen wir die Spannung und Vorfreude auf den Look der neuen Busse noch etwas erhöhen. Da er trotzdem schon für Testfahrten in der City unterwegs ist, laden wir euch ein, uns eure Fotos vom #ekoenig zu zeigen. Einfach die Augen offen halten, ein Foto machen und dann auf Instagram unter dem Hashtag #ekoenig posten oder uns in eurer Story mit dem #ekoenig verlinken, bei Facebook in unsere Kommentare posten oder die Bilder per Mail schicken*, damit wir sie in einem Album bei Facebook sammeln können.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo, Zusammen

    Ich habe es gestern in Hallo Niedersachsen gesehen, wegen den Sturm Sabine, Im HSM Hannover Wehmingen das ein Baum auf eine Oldtimer Straßenbahn gefallen ist. Kann auch nicht mehr repariert werden. Nun ist sie Schrott.

  2. Ich freue mich auch die neuen E-Busse weil ich ehlmaliger Hannoverraner bin nun Bad Oldesloer aber im Herzen bin ich noch Hannoverraner und ich wollgte früher schon immer zu Üstra und ich habe ein paar Freunde bei der Üstra.

  3. Die Solaris-E-Busse haben eine sehr gut lesbare Fahrtzielanzeige mit weißer Leuchtschrift. Aber auf dem Foto im Beitrag von Ramona Reichel ist zu sehen, dass die neuen Mercedes-E-Busse eine gelbe Leuchtschrift im Fahrtzielanzeiger haben.
    Die weiße Leuchtschrift muss sich doch eigentlich sehr gut bewährt haben, denn die neueren MAN-Hybridbusse haben auch weiße Schrift. Und auch die neueren Solaris-Hybrid-Gelenkbusse haben weiße Schrift in der Fahrtzielanzeige.
    Warum erfolgt jetzt eine Rückkehr zur gelben Schrift? Oder werden die Fahrtzielanzeiger noch umgebaut?

    • Künftig werden alle neuen Busse mit den Anzeigen in „amber“ (gelb/ orange) ausgerüstet. Das ist gut lesbar (auch für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit) und entspricht unserem Corporate Design.

  4. Schön, dass die Üstra mal wieder auf Qualität setzt. Aber wie Ihr auf das Design gekommen seit, verstehe ich nicht. Ich finde, dass sieht unmöglich aus. Das hat weder was mit Üstra, noch mit E-Mobilität zu tun. Der Citaro hat echt hübsche Linien. Statt Ihn in ein Irvine-Citaro-Kleid zu zwingen, hätte man lieber die neue Form des Citaros unterstreichen sollen.

    • Keine Panik, die Erlkönig-Beklebung ist nicht das finale Design der Busse. Das ist nur ein „Kostüm“ (ich weiß, hier im Norden weiß man damit nichts anzufangen ;) ), welches zur richtigen Einführung in den Linienbetrieb wieder weg kommt. Dann sieht man die klassischen Züge des Citaro wieder.

  5. Hallo,

    Auf welchen Lienien wird der neue Bus eingesetzt?

    Sollte mal als Lienie 126 oder als 420 mal eingesetzt werden.

    Wann werden sie in Betrieb gehen?

    • Für Linie 126 und 420 ist bisher kein Elektrobus Einsatz geplant zumal es dort auch keine Infrastruktur gibt für Elektrobusse.

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