Es muss nicht immer Schokolade sein
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Es muss nicht immer Schokolade sein

Aschermittwoch bedeutet für viele ja nicht nur den Abschied vom Karneval. Aschermittwoch bedeutet eben auch den Beginn der Fastenzeit. Und auch ich habe mir darüber Gedanken gemacht, ob und was ich denn in den sieben Wochen bis Ostern „fasten“ könnte. Während das immer populärer werdende „Social Media-Fasten“ bei mir allein durch meinen Job nicht möglich und Schokolade auch echt keine Option ist, versuche ich in den nächsten Wochen CO2 einzusparen.

Wie das geht? Zum einen werde ich meinen Alltag etwas umstellen müssen: Anstatt mich in die Badewanne zu legen, werde ich die Dusche wählen. Anstatt vieler kleiner Lampen, wähle ich dann eben eine (Energiespar-) Lampe und bei den Lebensmitteln werde ich regionale Produkte bevorzugen. Aber auch die üstra wird mir beim CO2-Fasten helfen.

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Im Jahr 2014 verursachten die Bahnen und Busse der üstra 51,4 g pro Person/km CO2-Emission. Ein Auto verursacht im Vergleich 134,6 g pro Person/km. Und seit 2015 fahren unsere Bahnen ausschließlich mit Ökostrom – also komplett CO2-frei. Von nun an rechnen wir also mit einem CO2-Ausstoß von etwa 18 g pro Person/km – der jedoch unternehmensweit auf die Busflotte zurückzuführen ist. Außerdem wurde der Energieverbrauch der Stadtbahnen von 1993 bis 2014 um ca. 1/4 gesenkt.

Aber Stadtbahnen können noch mehr in Sachen Umweltschutz: Sie gewinnen etwa 35 Prozent Bremsenergie pro Jahr und können diese mittels sogenannter Schwungradspeicher ins Netz zurückspeisen. Das bedeutet, wenn eine Bahn bremst, erzeugt sie Energie. Diese Energie wird gespeichert statt sie nur nach außen abzugeben, und steht somit anderen Bahnen zur Verfügung. Derzeit sind zwei Schwungradspeicher in Betrieb. Im Jahr 2017 sollen voraussichtlich weitere Schwungradspeicher im Bereich Altwarmbüchen installiert werden.

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Auch unsere Busflotte wird der emissionsfreien Stadtbahn folgen. Im Frühjahr 2016 wird sie zusätzlich mit drei Elektrobussen verstärkt, welche zunächst auf den Linien 100/200 getestet werden. Die Elektrobusse werden mit einem Schnellladeverfahren durch den Strom der Stadtbahnen versorgt und nutzen somit auch erneuerbare Energien. Aktuell sparen schon mit unseren Hybridbussen ordentlich CO2. Im Gegensatz zu normalen Dieselbussen, fahren diese Busse mit einem Diesel- und Elektroantrieb. Mittlerweile haben wir 62 Hybridbusse im Einsatz, was die Hälfte der gesamten üstra Busflotte ausmacht.

Wenn ich jetzt aber wirklich konsequent sein will, muss ich wohl auch meinen Schokoladenkonsum einschränken. Denn Kakao wächst ja bekanntlich auch nicht an hannoverschen Bäumen.

PS: Wen die aktuellen Zahlen von 2015 interessieren, muss sich leider noch bis Ende April gedulden. Dann kann das alles im Nachhaltigkeitsbericht 2015 nachgelesen werden.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Es ist toll, dass Sie den christlichen Brauch, oder ganz allgemein den religiösen Brauch des Fastens (z. B. Muslime haben ja auch ihren Fastenmonat) ansprechen!
    Im Zusammenhang mit dem ÖPNV das Fasten anzusprechen, ist einerseits ein wenig heikel, andererseits aber auch goldrichtig.
    Heikel deshalb, weil von vielen Menschen, besonders von „ÖPNV-Muffeln“ gerne auf den mangelnden Komfort hingewiesen wird. Und leider muss ich diesen ÖPNV-Muffeln manchmal zustimmen. Zum Beispiel sind die Sitze in den neuen Stadtbahnen, den TW 3000 sehr rutschig, unbequem und hart. Dabei hatte die Üstra schon Mitte der 30er Jahren einmal Straßenbahnen mit drehbaren Polstersitzen benannt nach dem Hersteller: Credè-Wagen. So konnte man in den Zweirichtungsfahrzeugen immer in Fahrtrichtung sitzen. Es wurden keine weiteren angeschafft, wegen des Beginns des der Zweiten Weltkriegs.
    Können denn die TW 3000, die noch bestellt werden, mit Polstersitzen ausgestattet werden?
    Es ist aber auch goldrichtig, dass Sie im Zusammenhang mit der ÖPNV-Nutzung den Aspekt des Fastens ansprechen: Selbst bei Polstersitzen einer guten Klimaanlage und inzwischen fast überall verwirklichtem Ein- und Ausstieg ohne Stufen wird es immer wieder zu Verkehrsspitzen kommen, wo man auch mal Stehen muss. Da kann man dann drauf achten, dass nicht diejenigen stehen müssen, die auf Sitzplätze angewiesen sind. (Mütter oder Väter mit Kind, kleine Kinder, altere Menschen usw..) Das hat auch was von Fasten unter einem sozialen Aspekt!

    • Vielen Dank für Ihren Post! Ja, am ÖPNV wird oft der Komfort bemägelt und dass die Sitze unserer neuen Stadtbahn durchaus Diskussionspotenzial haben, ist uns bewusst. Die Option „Polstersitze“ haben wir tatsächlich geprüft, aufgrund hygienischer Bedenken aber wieder verworfen. Ihren Vorschlag, auch das „Platzmachens“ mit anzusprechen, finde ich richtig gut. Auch mir fällt in unseren Stadtbahnen immer wieder auf, dass leider für ältere, jüngere und/ oder eingeschränkte Menschen aufgestanden wird. Vielleicht ist das die Idee für einen eigenen Blogpost. ;)

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