Ein junger Mann um die 30 macht sich morgens mit der Stadtbahn auf den Weg zur Arbeit. Auf ihn wartet ein anstrengendes Meeting mit dem Chef, auf das er sich in der Bahn noch kurz vorbereiten will. Zwischen den Stationen Sedanstraße und Hauptbahnhof wird ihm plötzlich schwindelig, Übelkeit setzt ein. Er bekommt kaum noch Luft und bricht kurz darauf zusammen.
So oder so ähnlich könnte es wohl aussehen, wenn ein Fahrgast bei uns in der Bahn wegen eines Herzinfarktes kollabiert. Jährlich sterben rund 100.000 Menschen in Deutschland an plötzlichem Herztod – ganz ohne gesundheitliche Vorzeichen. Rund ein Drittel dieser Menschen könnte durch schnelle Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet werden. Und genau aus diesem Grund hängen seit 2013 insgesamt 46 Defibrillatoren in unseren (unterirdischen) Stationen und im Kundenzentrum in der Karmarschstraße.
Sicher wäre es im Ernstfall erst mal ziemlich beängstigend, selbst so ein Gerät in die Hand zu nehmen. Aber immer dann, wenn ein Mensch in einer Station das Bewusstsein verliert und nicht mehr atmet, kann man den Defibrillator einsetzen. Denn: Die Geräte wurden extra für Menschen ohne Vorkenntnisse entwickelt. Sie sind einfach bedienbar und durch eine integrierte Sprachsteuerung für jeden leicht anzuwenden. Und sie überprüfen selbst, ob tatsächlich ein sogenanntes Kammerflimmern vorliegt, welches mit Hilfe des „Defis“ entflimmert werden muss. Nur wenn das Gerät tatsächlich ein Kammerflimmern feststellt, kann eine Defibrillation überhaupt ausgelöst werden. Man kann also nicht „ausversehen“ oder fälschlicher Weise jemandem damit schaden.
So funktionieren die Defibrillatoren:
Wenn ihr also mal in einer solchen Situation seid, dann scheut euch nicht zu helfen. Sprecht andere Fahrgäste an, alarmiert den Notarzt und gebt dem Fahrer Bescheid. Und dann holt euch den Defibrillator und nutzt ihn! Am besten ihr achtet jetzt schon mal auf die kleinen roten Boxen in den Stationen. Ihr findet sie an jedem U-Bahnsteig in unmittelbarer Nähe der Notrufeinrichtungen*.
Das Projekt „Hannover zeigt Herz“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der üstra sowie der Feuerwehr Hannover, der Medizinischen Hochschule Hannover, der Deutschen Herzstiftung e.V., der Wilhelm-Hirte-Stiftung, der protec sowie der Infra.
*vorbehaltlich notwendiger Gerätewartungen
Fantastischer Hinweis, vielen Dank dafür.
Das Vorhandensein von Defis war mir bisher nicht bekannt.
Dann gleich noch einen weiteren wichtigen Hinweis:
Schnelldiagnose eines Schlaganfalls für jeden Laien.
Wenn jemand zusammenbricht, aber bei Bewusstsein ist.
Einfach bitten, die Stirn zu runzeln, zu pfeifen und beide Arme zu heben.
Ein Schlaganfall ist immer mit einer halbseitigen Lähmung verbunden. Stirnrunzeln, pfeifen und Bewegung beider Arme ist dann schlicht nicht möglich.
Dem Rettungsdienst dann sofort Schlaganfall und Transport in „Stroke-Unit“ melden.
Ganz wichtig: Bei Schlaganfall den Oberkörper HOCH legen. Auf keinen Fall flach auf den Boden, oder gar den Kopf tiefer als Rumpf und Beine.
Der TW-6000 Liebhaber
Danke für diesen Beitrag, AED’s oder Laiendefibrillatoren sind wirklich Klasse Medizinische Geräte, die es jedem ermöglichen Leben zu retten. Als Firmeninhaber mit mehr als 20 Mitarbeitern ist es mir wichtig für die Sicherheit meiner Angestellten Verantwortung zu zeigen.
Aus diesem Grund habe ich mich auf http://defibrillator-ratgeber.testalli.de/ informiert. Hier gibt es viele gute Infos zum Thema und habe für meine Firma einen AED gekauft.
Grüße Gregor