Kinderleicht: Unterwegs mit Kids in Bus und Bahn
Scroll

Kinderleicht: Unterwegs mit Kids in Bus und Bahn

Wenn ich mit meinem Sohn in der Stadtbahn unterwegs bin, leuchten sofort seine Kinderaugen. Erst geht’s durch den Tunnel, dann fahren wir plötzlich nach oben („guck mal Mama, es ist ja doch noch hell“) und auch in der Bahn gibt es jede Menge zu sehen („was ist das für ein grüner Kasten“) und hören („Heißt die Haltestelle wirklich Sesamstraße/ Lister Meile?“). Und wenn wir mal am Lister Platz auf den Bus warten, kann teilweise die halbe List hören, wenn er sich über den „coolen E-Bus“ freut.

Aber die Fahrt mit dem ÖPNV ist für Eltern (oder andere Begleitpersonen) und Kinder nicht immer nur aufregend und ein Vergnügen – manchmal kann es auch stressig werden (ich weiß, wovon ich rede!). Ist der Kinderwagen richtig gebremst? Wie soll ich mit nur zwei Händen mich, das Kind/die Kinder und den Wagen festhalten? Und wie komme ich eigentlich in die Station runter, wenn der Aufzug mal steht?

Damit die Fahrt mit Bus und Bahn für mehr Freude als Stress sorgt, habe ich hier im Fahrtenbuch die wichtigsten Tipps für alle Reisenden mit Kindern gesammelt.

Ein- und Aussteigen

Die Fahrt mit Kinderwagen kann gut vorab geplant werden. So könnt ihr auf uestra.de jederzeit checken, ob beispielsweise der Aufzug an der gewünschten Station funktioniert und ob es Einschränkungen bei der gewählten Verbindung gibt (in Echtzeit!).

Sollte ein Aufzug tatsächlich mal außer Betrieb sein, gilt immer: Mit dem Kinderwagen nicht die (Roll-)Treppe nehmen! Geht lieber zum nächstgelegenen Hochbahnsteig oder zur nächsten Station. Ich weiß aus Erfahrung, dass das Zeit und Nerven rauben kann – aber Sicherheit geht vor. An Niedrigbahnsteigen der Stadtbahn findet ihr für den Einstieg mit Kinderwagen in der Regel immer Hilfe, oder zur Not auch eine alternative Route mit unseren Bussen. Die Niedrigbahnsteige verschwinden übrigens peu à peu – denn wir arbeiten kontinuierlich am Ausbau der Hochbahnsteige und damit der Barrierefreiheit für alle Fahrgäste.

Eine Besonderheit beim Einstieg gibt es bei der grünen Stadtbahn, dem TW 6000. Da solltet ihr nach Möglichkeit immer an der Tür einsteigen, die mit einem orangenen Streifen gekennzeichnet ist, dort entfällt die Mittelstange und ihr habt ausreichend viel Platz. Falls das nicht klappt, nutzt immer die rechte Türseite, sie ist etwas breiter.

Der orangene Streifen über der Tür zeigt euch beim TW 6000, wo ihr entspannt mit dem Kinderwagen einsteigen könnt. Foto: Florian Arp

Unsere Busse können am Bordstein abgesenkt werden, wenn nötig. Einfach dem Fahrpersonal ein Zeichen geben. Beim Einstieg mit Kinderwagen solltet ihr mit dem Griff zuerst, beim Buggy mit dem Kind zuerst einsteigen, sodass die Kleinen nicht rausfallen können.

Im Fahrzeug

Den Wagen sicher abstellen, das Kind festhalten: So seid ihr entspannt und sicher mit der Bahn unterwegs. Foto: Florian Arp

Unsere unterschiedlichen Fahrzeuge bieten verschiedene Möglichkeiten, um Kindern und Wagen sicheren Halt zu verschaffen.

In fast allen Stadtbahnen und Bussen haben wir geräumige Mehrzweckbereiche, in denen ihr mit Kinderwagen immer Vorrang (z.B. vor Fahrrädern) habt. Bittet also andere Fahrgäste, euch dort Platz zu machen. Und dann heißt es: Den Wagen längs und entgegen der Fahrtrichtung aufzustellen und natürlich nicht zu vergessen, die Bremse festzustellen! Ich weiß, dass es während der Fahrt verlockend sein kann, sich selbst auch einen Sitzplatz zu suchen und kurz durchzuatmen, wenn das Kind sicher im Wagen sitzt. Trotzdem unser Appell: Bitte lasst den Kinderwagen nicht alleine stehen, solange sich das Kind darin befindet.

Eine Ausnahme ist der TW 6000: Im Fahrzeug gibt es keinen Mehrzweckbereich, also sucht euch im Türbereich einen guten Platz. Wichtig: Den Kinderwagen auch hier immer längs zur Fahrtrichtung stellen, damit er im Falle einer Bremsung nicht umkippen kann.

Wenn ihr einen Platz gefunden habt (wenn möglich seitlich oder rückwärts), haltet eure Kinder immer fest, vor allem wenn sie mit den Füßen noch nicht auf den Boden kommen oder selbst noch nicht genug Kraft haben. Größere Kids können sich natürlich auch selbst sicheren Halt verschaffen. Haltestangen oder Sitzkanten bieten sich dafür prima an.

Mit Kindern ist es immer sinnvoll, seitlich oder rückwärts zu fahren. Außerdem sollte man sie auch auf dem Sitz festhalten. Foto: Florian Arp

Wenn ihr mit mehreren Kindern unterwegs seid, sucht den kleinen Fahrgästen am besten einen Sitzplatz und denkt daran, nicht nur das Kind, sondern auch euch selbst festzuhalten. Falls es gerade keine freien Plätze gibt, bittet einfach eure Mitfahrenden um Hilfe.

Nicht nur für Kinder gilt, dass man während der Fahrt nicht durch das Fahrzeug laufen sollte. Der Verkehr kann es zu jeder Zeit erforderlich machen, dass unser Fahrpersonal stark bremsen muss. Wenn es doch mal nötig ist, gilt wie immer (und ich kann es nicht oft genug betonen): Unbedingt gut festhalten!

Für alle Eltern von Schulkindern: Auch im volleren Schulbus (oder in der Bahn) muss man sich festhalten. Das sieht zwar dann vielleicht nicht so lässig und cool aus, schützt aber vorm Umfallen. Wenn eure großen Kleinen ihre Roller oder so dabei haben, erinnert sie daran, diese nach Möglichkeit zusammen zu klappen, damit niemand darüber stolpern kann. Außerdem unser Rat: Die Kids sollten in Bus und Bahn immer den (Schul-) Rucksack abnehmen, damit sie sich richtig hinsetzen können und nicht nur wackelig auf der Sitzkante hängen.

Spaß haben

Da eure Kinder auch unsere Fahrgäste von Morgen sind, soll ihnen die Fahrt mit Bus und Bahn natürlich auch Spaß machen. Oft beginnt der schon, wenn die Fahrzeuge vorfahren und unsere Kolleginnen und Kollegen das glückliche Kinder-Winken erwidern. Außerdem ist neben der Technik (je nach Alter können schon das Öffnen der Türen oder die vielen Schalter und Tasten im Bus-Cockpit begeistern) auch die Aussicht für kleine Fahrgäste spannend – also am besten einen Fensterplatz suchen. Auch die eigene Fahrkarte selbst abzustempeln oder den Haltewunsch-Knopf zu drücken (den kann das Kind im Mehrzweckbereich sogar aus der Karre heraus erreichen) kann vor allem bei Kleinkindern (und damit auch ihrer Begleitung) für gute Laune sorgen. Größere Kids können zum Beispiel ihre ersten Lese-Skills nutzen, um auf den Linienverläufen ihre Lieblingshaltestelle zu entdecken.

Größere Kids können bei der Fahrt mit Bus und Bahn ihre Selbstständigkeit unter Beweis stellen. Foto: Florian Arp

Übrigens: Wer vorne beim Fahrpersonal sitzt, kann beobachten, wie die Kolleginnen und Kollegen unsere Busse und Bahnen steuern. Wenn möglich, beantworten sie an der Haltestelle oder am Endpunkt auch gerne die eine oder andere Frage zu ihrem spannenden Arbeitsplatz.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar


* Ich bestätige, dass ich die Datenschutzerklärung der ÜSTRA zur Kenntnis genommen habe und erkläre hiermit meine Einwilligung in die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung meiner oben angegebenen Daten durch die ÜSTRA.