Mit pinken Bussen direkt zum Zoo
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Mit pinken Bussen direkt zum Zoo

Vorsichtig löse ich das Klebeband von einem grün-weißen Plakat, das zusammengerollt auf meinem Tisch liegt. Zwei Februar-Tage hing es im Rahmen der Ausstellung „E-Mobilität“ am Eingang des Historischen Museums in Hannover. Als ich das Plakat aufrolle, finde ich unter der Überschrift „Mobilität der Zukunft! Ihre Ideen und Anregungen.“ zahlreiche Vorschläge von treuen Stadtbahn- und Busfans.

üstra, Elektromobilität Ausstellung im Historischen Museum

„Ich wünsche mir, dass die Linie 7 aus Wettbergen direkt zum Zoo fährt (Jan, 4 Jahre alt)“, steht in feinsäuberlicher Schrift auf einem aufgeklebten Zettel geschrieben. Als ich diesen Wunsch lese, lächle ich. Ich stelle mir vor, wie der kleine Jan am Bahnsteig steht, seine kleine Hand klammert sich an die Hand seiner Mutter. Er ist aufgeregt und kann es kaum erwarten endlich zum Zoo zu fahren um dort seine Lieblingstiere zu besuchen. Wie schön wäre es, wenn er einfach in die Bahnlinie 7 steigen könnte und der nächste Halt das Zuhause von Pinguin, Tiger und Co. wäre? Doch leider fährt die Linie 7 nicht direkt zum Zoo. Es ist allerdings tröstlich zu wissen, dass Jan mit seiner Mama nur einmal am Kröpcke umsteigen muss, denn die Linie 11 Richtung Zoo bringt ihn genau dahin wo er hin möchte.

Oder wie wäre es mit Zeichentrickfilmen im Bahn-TV? Es wäre doch eine geniale Idee, wenn man während der Bahnfahrt mit einem witzigen und lehrreichen Zeichentrickfilm unterhalten wird. Zum Beispiel könnte erklärt werden, warum die Trittstufen von Stadtbahnen freigegeben werden müssen, damit die Bahn ihre Reise fortsetzen kann. Das würde bestimmt auch Jan gefallen.

Auch der nächste Vorschlag, zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen: Plüschsitze in Bahnen und Bussen. Unwillkürlich frage ich mich, ob dieser Vorschlag aus komfortablen Gründen entstanden ist oder aus Sehnsucht nach den wilden 70ern. Zumindest könnten Plüschsitze der winterlichen Kälte Paroli bieten. Allerdings verziehe ich das Gesicht bei den Gedanken an die sommerliche Hitze in Kombination mit Plüsch auf meiner Haut. Vielleicht sind die bestehenden Sitze doch besser für die tägliche Nutzung geeignet.

Es wurden auch Vorschläge und Wünsche zum Tagesgeschäft abgegeben. Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, verstehen das nächste Anliegen sicher am besten: Busfahrer sollten Fahrgästen mit Kinderwagen Zeit zum Ein- und Aussteigen geben. Ein verständliche Bitte, denn das Ein- und Aussteigen mit Kinderwagen kann anstrengend und zeitintensiv sein. Dieses Problem wird definitiv weitergegeben, um Busfahrer auf solche Situationen aufmerksam zu machen. Allerdings muss sich auch ein Busfahrer seine Gedanken machen: Er muss einen Fahrplan einhalten, damit die nächsten Fahrgäste sich nicht über Verspätungen beschweren. Darüber hinaus können es überfüllte Busse auch schwierig für den Busfahrer machen, die Situation entsprechend einzuschätzen.

Wenn pinke Busse durch Hannover fahren würden, könnte so mancher Mädchentraum in Erfüllung gehen. Zumindest würden die knalligen Flitzer sofort auffallen, insbesondere an trüben Wintertagen. Allerdings ist die Farbe pink schon für einen großen, deutschen Telekommunikationskonzern reserviert. ;) Dann bleibt die üstra doch lieber beim dezenten üstra-grün.

„Warum fahren eigentlich keine Doppeldeckerbusse in Hannover? – In anderen Städten wie Berlin fahren sie doch auch.“ Der Grund hierfür ist, dass Doppeldeckerbusse zu hoch sind um in Hannover zum Beispiel am Hauptbahnhof unter den Brücken durchfahren zu können. Deswegen wird bei großem Kapazitätsbedarf ein Gelenkbus eingesetzt.

Der nächste Vorschlag wirft einen Blick in die Zukunft: Wer kennt das nicht? Man möchte mit seinem Fahrrad die Stadtbahn oder den Bus nutzen, aber es mangelt an Platz. Es ist ohnehin schon überfüllt und dann auch noch das Fahrrad irgendwie in den Bus zu bekommen wird schnell zu einer nervenzermürbenden Aufgabe. Da ist der Aufbau eines Fahrrad-Highways doch eine super Idee. Fahrrad-Highways in Glasröhren, die nicht nur vor Platzangst und Stress bewahren, sondern auch Hindernisse wie Straßen und Flüsse überwinden. So entlastet man den Straßenverkehr und vielleicht geschehen auch weniger Unfälle. Und außerdem ist man in jeder Wetterlage gewappnet und muss keine Angst davor haben plötzlich von Regen oder Schnee überrascht zu werden. Wäre es nicht super, wenn die üstra ein Fahrrad-Highway-Netz bauen würde? Wahrscheinlich ist es letztendlich allerdings besser, wenn die üstra bei dem bleibt was sie am besten kann – dem hannoverschen Bus- und Bahnverkehr. Denn, wie sagt man so schön: Schuster bleib bei deinen Leisten oder in diesem Fall üstra bleib bei deinen Schienen.

Haben Sie Ideen und Vorschläge, die Sie uns mitteilen wollen? Dann hauen Sie in die Tasten und lassen uns einen Kommentar da ;)

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich würde es ganz großartig finden, wenn in den Tunneln ein besserer Internetempfang ermöglich würde. Entweder durch das Platzieren von Mobilfunkantennen, der Netzbetreiber oder aber – noch besser – per WLAN.

    • Hallo Nils, für den Internetzugang im Tunnel sind die Anbieter zuständig. Damit müssten Sie sich also an die Telekom, E-Plus oder Vodafon wenden. ;)

      Viele Grüße,
      Christine Wendel

      • Hallo Christine, danke für die Antwort. Also hätten die Mobilfunkanbieter die „Genehmigung“ der üstra und müssten lediglich tätig werden?

        • Na derzeit gibt es ja schon Empfang im Tunnel. Das meinte ich damit. Über eine offzielle Genehmigung (wofür?!) kann ich nichts sagen.

          • Ich meinte eine Genehmigung für die Anbringung von „Sendestationen“ der Mobilfunkanbieter in den Tunneln bzw. Stationen.

  2. Wieso kann auf der linie 9 vor allem zu den HVZ keine Sonderlinie eingerichtet werden?
    Z.B wie es in der Schulzeit zZ. von 7-7:30 der Fall ist.
    Dadurch könnte man diese enge in den Zügen doch etwas entspannen.

  3. Hi, ich hätte auch eine Bitte an die Üstra. Und zwar wenn man in Misburg wohnt und älter ist oder Mutter mit Kinderwagen, ist es sehr beschwerlich nach Altwarmbüchen zu dem Einkaufzentrum zu gelangen.

    Man muss mit der 7 zu der 3 und dann ganzes Stück zu Fuß laufen….. das hindert mich des Öfteren hinzufahren.

    Aber wenn man z.B. den Bus 133 weiter nach Altwarmbüchen zu Real und allen anderen Einkaufsmöglichkeiten fahren lassen hätte, wären auch die nicht mobilen bereit hinzufahren.

    Und vor allem am Ort und Stelle muss man ohne Auto z.B. von Real zu Adler weit laufen, also lässt man das, wenn die Beine nicht mitmachen.

    Wäre sehr Kundenfreundlich von Üstra an einer Lösung zu arbeiten.
    Andere ungünstige Verbindung ist Schierholzstraße/Bucholzerstraße nach Roderbruch. Nur mit umsteigen und länger warten möglich und dann noch zu Fuß laufen.

    MfG Speidel

    • Hallo Frau Speidel,

      vielen lieben Dank für Ihren Kommentar. Leider ist das ja mit den Wünschen nicht immer ganz so einfach. Einerseits muss sich die üstra bei der Ausgestaltung des Verkehrs an Vorgaben der Region Hannover halten, andererseits muss die Nachfrage bzw. das Fahrgastaufkommen so stark sein, dass der Einsatz einer neuen Linie bzw. Verlängerung einer Linie sinnvoll ist. Zusätzlich arbeiten wir stetig daran, Verbindungen und Umsteigesituationen zu erleichtern und verbessern. Wenn Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld gerne Hilfe für solche Umsteigeverbindungen hätten, kann ich Ihnen zudem den Fahrgastbegleitservice der üstra ans Herz legen: https://www.uestra.de/kundenservice/barrierefreie-uestra/serviceangebote/

      Viele Grüße,
      Ramona Reichel

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