Der Blick aus dem Fenster lässt keinen Zweifel zu: Der Herbst ist da. Wind, Regen, bunte Blätter – Hannovers Stadtbild passt zur Jahreszeit. Und dennoch arbeiten die Gärtnerinnen und Gärtner der ÜSTRA schon jetzt auf Hochtouren daran, das Stadtbahnnetz und die Betriebshöfe auch im kommenden Jahr erblühen zu lassen. Denn wer sich – wie die ÜSTRA – mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz beschäftigt, kommt am Thema Biodiversität, also der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, nicht vorbei.
Eine Maßnahme, um das Thema ganz praktisch umzusetzen, war die Umgestaltung des Stadtbahnbetriebshofs Leinhausen. 2020 ist die ÜSTRA dem Projekt „Außenstelle Natur – Firmengelände naturnah gestalten“ beigetreten und konnten den Standort Leinhausen in diesem Herbst offiziell einweihen. Auf dem Betriebshof ist es den ÜSTRA Gärtnerinnen und Gärtnern gelungen, unterschiedliche Lebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen. Dazu wurden heimische Stauden gepflanzt, Blühflächen und eine Streuobstwiese angelegt, Sträucher, Totholzhaufen und -hecken sowie Steinhaufen als Unterschlupf für Tiere integriert. Der Hof in Leinhausen bot sich für dieses Vorhaben förmlich an: Einerseits, weil er viel Fläche bietet und andererseits, weil der Hof seit vielen Jahren dank Solaranlagen und Wasseraufbereitungsmaßnahmen der Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist.
Summ, Summ, Summ
Doch nicht nur in Leinhausen setzt sich die ÜSTRA für heimische Tiere ein. Im Oktober sind die hannoverschen Verkehrsbetriebe dem Insektenbündnis Hannover beigetreten. In diesem Bündnis arbeitet die ÜSTRA gemeinsam mit vielen anderen Akteurinnen und Akteuren, wie zum Beispiel der Landeshauptstadt und Region Hannover, dem NABU Hannover oder dem Umweltzentrum Hannover e.V. daran, neue und verbesserte Lebensräume für Insekten zu schaffen und die biologische Artenvielfalt in und um Hannover zu erhalten und zu erhöhen. Ganz aktuell beschäftigen sich die Gärtnerinnen und Gärtner beispielsweise damit, Endpunkte (wie den in Stöcken) bienenfreundlich zu gestalten, um auch die dortigen Flächen für den Insektenschutz zu nutzen.
Es grünt so grün
Wer im Stadtbahnnetz unterwegs ist, hat zudem sicherlich festgestellt, dass vielerorts die Gleise begrünt sind. Diese sogenannten Rasengleise haben gleich mehrere Vorteile für die Umwelt: Sie dämmen einerseits die Geräusche der Stadtbahnen und reduzieren so Lärmemissionen. Andererseits versickert in diesen (nicht versiegelten) Flächen das Regenwasser besser und es können neben Rasen auch andere Pflanzen gesät werden. Bereits jetzt sind 40 Kilometer des Stadtbahnnetzes begrünt, weitere sollen noch dazu kommen. Das Credo: Bei jedem Streckenneu- oder -umbau wird geprüft, ob begrünte Gleise möglich sind. Die Gärtnerinnen und Gärtner nutzen dabei immer die neusten Verfahren. Denn: Rasen allein ist für die Vielfalt von Insekten noch nicht das Nonplusultra. Deshalb werden hier neue Saat-Mischungen und Pflanzmethoden ausprobiert.
Derzeit werden auf der neuen Strecke nach Hemmingen und in der Braunstraße (auf der Linie 10) Rasengleise gebaut. Außerdem laufen derzeit Tests mit nachträglicher Begrünung von Schottergleisen. In den vergangenen zwei Jahren wurde zudem die Vahrenwalder Straße in Hannovers Norden auf mehreren Kilometern mit den grünen Gleisen ausgestattet. An anderen Ideen wird auch schon gearbeitet: Begrünte Haltstellendächer, Fassaden, Gebäudedächer befinden sich in der Prüfung.
Kein Neubau ohne Umweltschutz
Auch bei großen Neubauten wie dem Stadtbahnbetriebshof Lahe sorgt die ÜSTRA für mehr Umweltschutz. Für alle Lebensräume und Bäume, die durch den Bau beeinträchtigt oder gefällt werden müssen, werden anderorts neue geschaffen bzw. gepflanzt. Und das beginnt bereits, bevor in Lahe überhaupt der erste Spatenstich erfolgt. Genau wie auf Leinhausen wird auf eine naturnahe Flächengestaltung Wert gelegt. Die ungünstige Flächenversiegelung soll wo immer möglich vermieden werden, sodass es im Sommer nicht so heiß wird, Regenwasser dem Grundwasser zugeführt werden kann und Insekten ein geeignetes Ökosystem finden.
Mit all diesen Maßnahmen leistet die ÜSTRA einen wichtigen Beitrag für das innerstädtische Klima in Hannover.