Vorweihnachtliche Nächstenliebe – mal anders
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Vorweihnachtliche Nächstenliebe – mal anders

In den vergangenen Wochen häufen sich die Beschwerden. Nicht nur per Mail, sondern auch bei Facebook bekommen wir immer das gleiche zu hören: Die Bahnen sind zu voll. Und *immer* zu spät.

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Im Winter wird es auch schon einmal voller. Hier war aber die Einweihung des TW3000 auf der Linie 7 der Grund für den Ansturm.

Und was soll ich sagen, Sie haben ja Recht. Wenn ich am Kröpcke stehe und auf „meine Linie 3“ warte, bestaune ich, wie viele Menschen so in eine grüne Bahn der Linie 9 hineinpassen. Da bekommt „Nächstenliebe“, welche ja vor allem in der Vorweihnachtszeit hier und da anzutreffen ist, eine ganz andere Bedeutung. Auch meine Bahn ist merklich voller als beispielsweise im Sommer. Aber warum?

Ein Grund ist – wie so oft – das Wetter. Im Sommer steigen viele lieber aufs Fahrrad, als im trüben Oktober, November, Dezember. Denn auch wenn die Temperaturen noch nicht so richtig winterlich sind, so ist Regen eben doch ein Grund die Bahn zu nehmen. Mehr Fahrgäste bedeuten deshalb vollere Bahnen. Aber entgegen vieler Vermutungen sind die Fahrzeuge nicht kürzer als sonst. Alle Züge da draußen fahren so, wie sie eingeplant wurden. Und diese Planung basiert einmal auf dem Nahverkehrsplan der Region Hannover, die uns beauftragt diese und jene Linie in dieser oder jener Taktung zu fahren. Zum anderen basiert die Planung auf den Fahrgastzahlen, die wir in regelmäßigen Abständen erheben. Auf diese reagieren wir dann auch: Auf der Linie 7 werden beispielsweise morgens seit kurzem 3-Wagen-Züge eingesetzt.fahrgastwechsel

Damit sind wir auch schon bei Grund zwei: Mehr Fahrgäste bedeuten nämlich oft auch mehr Standzeit an den Haltestellen und Stationen, denn der Fahrgastwechsel dauert länger. Oftmals liegt es aber an der Art und Weise: Die Traube der Einsteigenden versammelt sich geschlossen vor den Türen – aber wo sollen denn die Leute hin, die aus der Bahn raus wollen? Die einfache Regel „erst raus, dann rein“ würde das Leben so viel einfacher machen.

Doch auch das Wetter ist bei Verspätungen nicht ganz unschuldig. Die Kollegen im Fahrdienst müssen ihre Geschwindigkeit den Sicht- und Schienenbedingungen anpassen. Und diese sind im Herbst/ Winter mit Laub, Regen und schmierigen Schienen eben nicht so optimal wie im Sommer. Bei uns gilt: Safety first! Lieber etwas langsamer, aber dafür sicher ans Ziel.

Ich für meinen Teil habe beschlossen, mich nicht mehr über Dinge zu ärgern, die ich nicht ändern kann. Vielleicht denken Sie jetzt: Die hat ja gut reden, die arbeitet ja bei der üstra! Aber auch ich bin nach Feierabend ein normaler Fahrgast. Wenn es in „meiner 3“ mal wieder kuschliger wird, dann besinne ich mich auf die vorweihnachtliche Stimmung und Nächstenliebe. Und wenn „meine 3“ mal später kommt oder gar ausfällt, nutze ich die Zeit mit meinem Handy oder lese ein Buch. Denn so eine erzwungene Entschleunigung ist gerade vor Weihnachten ja manchmal ganz hilfreich.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

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