Wofür braucht es einen Fahrplanwechsel?
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Wofür braucht es einen Fahrplanwechsel?

Einmal im Jahr, immer pünktlich Mitte Dezember, ändert er sich: der Fahrplan. Er bestimmt mit seinen Takten und Anschlüssen den Pulsschlag der üstra und somit des hannoverschen Nahverkehrs. Doch warum braucht es überhaupt jedes Jahr einen neuen Fahrplan, wo es doch auch im Vorjahr schon einen funktionierenden gab?

Im Laufe eines Jahres tut sich so einiges in unserem Netz, dass auf die Fahrzeiten der Bahnen und Busse Einfluss nehmen kann. So kann das Ein- und Aussteigen an einem neu eröffneten Hochbahnsteig viel schneller von statten gehen, als an einem Tiefbahnsteig, sodass Fahrzeit eingespart werden kann. Oder aber es werden neue Haltestellen eröffnet, wie z.B. letztes Jahr, als der Stadtbahnanschluss nach Misburg dazu kam.  Auch Haltestellenumbenennungen (wenn beispielsweise aus „Raschplatz/ZOB“ ab Dezember 2015 „Hauptbahnhof/ZOB“ wird), neue Ampelschaltungen oder der Wegfall von Haltestellen und Stationen müssen im Fahrplan berücksichtigt werden.

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So sieht es aus, wenn das System den Fahrplan einmal graphisch umsetzt. Für das ungeschulte Auge ein ganz schönes Chaos. Der Profi erkennt hier Stadtbahnlinien und Taktungen.

Um diesen Plan fristgerecht im Dezember neu auflegen zu können, wird bereits im Februar mit der Arbeit daran begonnen. Es gilt den Fahrplan für die Stadtbahnen auszuarbeiten und Anschlüsse, z.B. zwischen den Linien 3 und 1 am Hauptbahnhof, einzubauen. Gleichzeitig müssen auch die Dienstpläne und Pausenzeiten der Stadtbahnfahrer sowie der Einsatz der Bahnen mitgedacht werden, denn nur wenn für eine vorgesehene Abfahrtszeit auch Mitarbeiter und Fahrzeug zu Verfügung stehen, geht der Plan auf. Nachdem eine Struktur für die Bahnen ausgearbeitet wurde, wird der Stadtbahn-Fahrplan etwa Anfang Juli an den Busbereich sowie an die RegioBus weiter gegeben, damit die Busfahrpläne auf den Stadtbahnbetrieb abgestimmt und Anschlüsse sichergestellt werden können.  Wenn der Gesamtfahrplan des GVH dann steht, werden neue Fahrplanbücher gedruckt und sämtliche Haltestellen und Stationen mit neuen Aushängen ausgestattet.

Die üstra denkt sich den Fahrplan allerdings nicht einfach ins Blaue hinein aus. Der Nahverkehrsplan der Region Hannover gibt immer für fünf Jahre vor, welche Verkehre angeboten werden sollen. So wird z.B. die Taktfrequenz der einzelnen Linien dort festgehalten.  Wenn im alltäglichen Betrieb allerdings festgestellt wird, dass zu vereinzelte Fahrzeiten die Bahnen deutlich zu voll sind, kann die üstra Verstärkerzüge oder zusätzliche Wagen einplanen.  Generell hat natürlich die Anzahl der Fahrgäste einen erheblichen Einfluss auf den Fahrplan. Um zu sehen, zu welchen Zeiten und in welchen Monaten mehr oder weniger Fahrzeuge eingesetzt werden müssten, werden Zählfahrzeuge eingesetzt und händische Zählungen durchgeführt. Zusammen mit den Meldungen der Fahrer kann so das Fahrgastaufkommen ermittelt und berücksichtigt werden.

Neben dem Jahresfahrplan, der seit 2003 den Sommer-und Winterfahrplan ersetzt, gibt es auch Sonderfahrpläne, z.B. für große Messen oder Weihnachten. Diese müssen gesondert und mit viel Aufwand geplant werden. Der Sonderfahrplan zum Weltkirchentag 2005 wurde beispielsweise über ein Jahr vorher erarbeitet, um die vielen Besonderheiten einzuplanen. Und der Weihnachtsfahrplan  wird stets schon im Sommer konzipiert.

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Trotz all der detaillierten und aufwendigen Planung gerät der Fahrplan leider auch mal leicht durcheinander. Nach Unfällen kann es beispielsweise oft einige Stunden dauern, ehe die Bahnen und Fahrer wieder in ihren geplanten Rhythmus „eingetaktet“ sind. Oft reicht aber auch eine geringe Verspätung einer einzigen Bahn, nach einer Türstörung oder bei Fußballspielen, um alle dahinter kommenden Bahnen ebenfalls zu beeinflussen. Überholen ist bekanntermaßen leider nicht möglich und so kommt es schnell zu Rückstaus. Im schlechtesten Fall fahren so also auch eigentlich nicht betroffenen Bahnen dann die Anschlüsse vor der Nase weg.

Auch in diesem Jahr, am 13. Dezember, ist es also wieder soweit: Der neue Fahrplan tritt in Kraft. Für die Kollegen im Fahr- und Dienstplanbüro eine kurze Gelegenheit zum Durchatmen, ehe es Anfang nächsten Jahres wieder an die Arbeit geht. Was genau sich in diesem Jahr alles ändert, haben wir auf uestra.de zusammengestellt.

 

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. wenn jetzt Die EFA wieder richtige Zeiten angibt bin ich Glücklich
    in Misburg gab es immer mit dem 125er Probleme das die Fahrzeiten 2 Minuten in der Vergangenheit waren und so mit war der Bus weg und ich bekam mein Anschluss nicht

    • Hallo Herr Abraham, so etwas sollte natürlich nicht passieren! Wenn der Fehler noch einmal auftritt, können Sie uns gern eine Mail schreiben, damit wir der Sache auf den Grund gehen können. Viele Grüße, Christine Wendel

  2. Als Beispiel für Fahrplanwechsel nennen Sie auch:
    „So kann das Ein- und Aussteigen an einem neu eröffneten Hochbahnsteig viel schneller von statten gehen, als an einem Tiefbahnsteig, sodass Fahrzeit eingespart werden kann“.
    In Fällen, wie z.B. dieser Verbesserung, sollte der Zeitgewinn nicht in die Fahrpläne eingearbeitet werden, sondern als Puffer dienen, damit Verzögerungen durch Störungen besser ausgeglichen werden können. Leider mache ich als GVH-Abonnent nahezu täglich die Erfahrung, dass Verspätungen auftreten, da die Fahrpläne leider viel zu „straff“ gestaltet sind. Längere planmäßige Fahrzeiten, die eingehalten werden, sind mir lieber, als kurze theoretische Fahrzeiten, die oft nicht klappen.

  3. Nochmal was zum Thema „Fahrpläne“: Ich nutze gerne die DB-App, da die GVH-App für mich leider total unkomfortabel ist (vor allem was die Haltestelleneingabe betrifft). An Silvester bin ich damit allerdings auf die Schnauze gefallen, da die DB-App den Sonderfahrplan für Silvester nicht kannte, sondern den normalen Werktagsfahrplan zugrunde legte. Ich habe mich darauf an die DB gewandt und erhielt dabei die Antwort, dass die DB dabei lediglich auf Informationen zurückgreifen kann, die ihr von den jeweiligen Verkehrsverbünden bereit gestellt werden (wohl über von „Rail Settlement Plan“). Offenbar wurde der Silvesterfahrplan der DB also nicht bereit gestellt. Ist das ein einmaliger Fehler gewesen oder woran lag das? Können Sie dazu eine Auskunft geben? Vielen Dank vorab! Ach ja: Und natürlich ein frohes Neues Jahr! :)

    • Hallo Nils, ich habe nochmal mit den zuständigen Kollegen gesprochen: Die Daten werden in einem regelmäßigen Intervall an die DB übergeben. Dies ist auch vor Weihnachten mit den Fahrplänen für die Feiertage passiert. Wann und wie diese dann in die DB App eingearbeitet werden – darauf haben wir keinen Einfluss mehr. Deshalb kann ich Ihnen in diesem Fall nur die GVH App oder eben uestra.de ans Herz legen. Diese Abfragen sind immer aktuell. ;) LG ^cw

      • Danke für die Antwort.

        Die GVH-App würde ich ja gerne nutzen, aber leider ist die so super-unkomfortabel, dass das für mich nicht attraktiv ist. Vor allem bei der Haltestelleneingabe, da hier deutschlandweite Vorschläge gemacht werden. Ich fänd es gut, wenn priorisiert Haltestellen im GVH angezeigt würden und erst danach die überregionalen Vorschläge. Oder aber dass man das in den Optionen vielleicht sogar individuell einstellen kann, dass man nur innerhalb des GVH Vorschläge bekommen will (oder eben mehr). Denn wenn ich die GVH-App nutze, dann in der Regel nicht, weil ich nach Bayern oder so will. ;) Zudem wäre es nett, wenn man einstellen könnte, dass in den Vorschlägen nur Haltestellen auftauchen und nicht auch normale Straßen etc. – denn das macht es nur unnötig unübersichtlich. Da ist die DB-App schlicht besser.

        • Hallo Nils, ich geb die Vorschläge einfach mal unkommentiert an die Fachabteilung weiter. ;) LG, Christine Wendel

  4. Hallo
    Den Eindruck von Nils zur GVH-App kann ich mich nur anschließen. Wenn ich z.B. nach Springe will, möchte ich als erstes den Bahnhof vorgeschlagen bekommen.
    Zu Silvester habe ich gehört, dass der Übergang zum Halbstundentakt zu früh war und deshalb die Stadtbahnen anschließend überfüllt waren.

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