Auf Kontrollgang im Tunnel
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Auf Kontrollgang im Tunnel

Die Feuerlöscher oder Entwerter austauschen, Mülleimer oder Sitzbänke reparieren oder auch mal eine Notrufsäule aus dem Gleis holen – das sind die Aufgaben, die Dietmar Heintz, Mitarbeiter im Bereich „Haltestellen und bauliche Anlagen“, täglich erledigt. All das und noch viel mehr läuft bei der üstra unter dem Begriff Instandhaltung und sorgt an 7 Tagen die Woche rund um die Uhr dafür, dass Fahrgäste saubere(re) und funktionierende Haltestellen und Stationen nutzen können. Weil ich wissen wollte, was eigentlich genau hinter den Kulissen der Haltestellen und Stationen passiert, habe ich den Kollegen Heintz einen Tag lang begleitet.

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Ein typischer Arbeitstag beginnt damit, dass er sich in der Betriebsleitstelle zum Dienst meldet, denn die Kollegen müssen immer wissen, wer gerade im Einsatz ist. Parallel dazu schaut er in seinen Mails nach neuen Arbeitsaufträgen. „Natürlich gibt es akute Fälle; für solche Situationen bin ich auf dem Diensthandy erreichbar und kann dann sofort dorthin fahren, wo ich gebraucht werde“, erklärt der gelernte Betriebsschlosser. Nach dem kurzen Stopp am PC geht es an die Arbeit: Wir tauschen Feuerlöscher aus! Wenig spektakulär, aber einmal im Jahr nötig und irgendjemand muss es tun, damit der Feuerlöscher auch funktioniert, wenn er gebraucht wird. Nach den Feuerlöschern macht sich der Kollege Heintz an die Entwerter – die alten blauen Entwerter werden durch neue Grüne ersetzt, da die Farbe Grün für seheingeschränkte Fahrgäste besser erkennbar ist. Während der neue Entwerter noch die Uhr aufdreht, erzählt Herr Heintz mir etwas über die Dinge, die er schon erlebt hat. So wurde zum Beispiel schon mal eine Notrufsäule fahrlässig von Unbekannten aus der Verankerung gerissen und ins Gleis geworfen. Hier galt es dann schnell zu sein, um den Fall von Vandalismus zu beseitigen und den Betriebsablauf nicht zu stören.

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Neben Reparaturarbeiten, Malerarbeiten oder dem Austausch von Feuerlöschern bzw. Entwertern, kümmern sich Dietmar Heintz und seine Kollegen auch um die Wartung der Notausstiege. Diese sind zwischen zwei Tunnelstationen eingerichtet, um in Notfällen Fahrgäste sicher aus dem Tunnel führen zu können. Als ich ihn frage, ob er nicht Angst hätte im dunklen Tunnel unterwegs zu sein, schüttelt er nur den Kopf: „Angst darf man nicht haben und hat man eigentlich auch nicht. Jedes Mal, wenn wir die Tunnel betreten, geben wir der Leitstelle Bescheid und die melden das dann weiter an die Stadtbahnen. Das heißt die Bahnfahrer wissen, dass wir hier sind und fahren dementsprechend langsamer und vorsichtiger als sie es sonst schon tun.“

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Auch die Kontrolle des „Regenwasserpumpensumpfes“ gehört zu den Aufgaben des Instandhaltungsteams. Dort sammelt sich das Wasser, das die Bahnen und Fahrgäste an verregneten Tagen mit in das Tunnelsystem bringen. Als Sumpf wird dieser Bereich übrigens bezeichnet, weil in dem kleinen Raum unter den Stationen ständig ein „Blubbern“ zu hören ist. Leider viel zu oft müssen Dietmar Heintz und seine Kollegen auch Graffitis, Verschmutzungen oder absichtlich verursachte Schäden beheben. „Ich würde es begrüßen, wenn die Leute, die die Stationen und Haltestelle nutzen, sich auch benehmen wie sie es zu Hause tun würden. Wenn etwas repariert werden muss, weil es von irgendjemandem zerstört wurde, dann werden alle Fahrgäste zur Kasse gebeten, und das ist nicht fair“, appelliert Heintz an die Fahrgäste.

Wenn Sie Herrn Heintz auch einmal in Aktion sehen wollen, schauen Sie einfach unser Video dazu bei Youtube an:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=yJ5DXOuVhDU?rel=0&controls=0]

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Tolle Leistungen von Dir und Deinen Kollegen!
    Ein recht großes Aufgabengebiet, das da geleistet wird. Wäre vielleicht auch ohne
    sinnlose Zerstörung und Schmierereien noch genug zu tun und würde den Verkehrsbetrieben eine ganze Menge Finanzen sparen. Da aber mit solchen Chaoten von Seiten der Behörden noch viel zu human umgegangen wird, kann es ja nicht besser werden. Ich habe es ja jahrelang selbst mit ansehen müssen.
    Die BVG muss ja auch sehr darunter leiden.

  2. Pingback: Die Qualität immer im Blick | Fahrtenbuch

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