30.11.2019  - Bus und Bahn gratis fahr‘n
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30.11.2019 – Bus und Bahn gratis fahr‘n

Premiere in der Region: Am Samstag, 30.11.2019, heißt es: „Bus und Bahn gratis fahr’n!“ Da bei dem Experiment alle kostenlos im Großraum-Verkehr Hannover (GVH) unterwegs sein können, erwarten wir deutlich mehr Fahrgäste. Damit ihr trotzdem ganz entspannt mit uns unterwegs seid, fahren wir häufiger und setzen mehr Stadtbahnen und Bussen ein.

Genau genommen hat der Gratis-Fahr‘n-Tag sogar 29 Stunden: Er beginnt nämlich am Samstag, 30. November, ab Mitternacht und geht bis Sonntag, 1. Dezember, 5 Uhr morgens. In dieser Größenordnung gab es eine solche Aktion in ganz Deutschland noch nie.

Am Samstag, 30.11.2019, haben die Ticketentwerter Pause. (Foto: Dietmar Heintz)

Wie stemmt die ÜSTRA diesen Tag?

Am ersten Adventswochenende ist in Hannover immer viel los. Die Weihnachtsvorfreude macht sich breit. Es geht auf den Weihnachtsmarkt oder zum Geschenke-Shopping. Dazu kommt am 30.11.2019 noch die Möglichkeit, kostenlos mit der ÜSTRA an- und abzureisen. Wir rechnen mit mehr Fahrgästen als an „normalen“ Wochenenden und erhöhen deswegen sowohl im Stadtbahn- als auch im Busbetrieb den Fahrtakt und verstärken bestimmte Linien mit zusätzlichen Bahnen und Bussen.

Maßnahmen Stadtbahn

Die Stadtbahnlinien 1, 4, 6 und 7 fahren im gesamten Zeitraum mit 3-Wagen-Zügen und die Linie 17 verkehrt durchgehend mit zwei Wagen. Zudem werden auf den Linien 1, 2, 8 und 9 zusätzliche Verstärkungszüge eingesetzt. Der Takt wird auf allen Stadtbahnlinien erhöht: Die Linie 17 fährt alle 15 anstatt alle 20 Minuten. Die Linie 10 fährt zwischen 8 und 21 Uhr alle 7,5 Minuten anstatt 10-minütig. Alle weiteren Linien fahren länger als üblich im 10-Minuten-Takt und zwar von 10 bis 20:30 Uhr.

Maßnahmen Bus

Bei den Bussen fahren die Linien 100/200, 120 und 121 zwischen 10 und 19 Uhr wie an Werktagen. Zudem werden auf bestimmten Streckenabschnitten Zusatzbusse eingeplant. Auf der Linie 121 fahren zwischen „Altenbekener Damm“ und „Hauptbahnhof“ sogenannte Verstärker, sodass sich der Takt in diesem Abschnitt auf circa fünf Minuten erhöht. Der gleiche Takt gilt für die Linien 100/200 zwischen „August-Holweg-Platz“ und „Kröpcke“. Die Linie 120 fährt zwischen „Ahlem“ und „Schwarzer Bär“ circa alle zehn Minuten.

Ziel des Gratis-Fahr‘n-Tags

Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, ist gespannt, wie die Aktion ankommt: „Dieser Tag bietet die Möglichkeit zum Ausprobieren. Außerdem erwarten wir Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit der Verkehrsunternehmen. Reichen die Kapazitäten aus, um ein höheres Aufkommen an Fahrgästen zu befördern?“

Am Samstag, 30.11., heißt es: „Bus und Bahn gratis fahr’n.“ (Foto: Florian Arp)

Unser ÜSTRA Vorstandsvorsitzender, Dr. Volkhardt Klöppner, freut sich bereits auf den Gratis-Fahr‘n-Tag: „Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen wollen und die Verkehrswende gelingen soll, braucht es auch Mut zum Ausprobieren. Mit der Aktion am 30. November setzen die Region, der GVH, die Verkehrsunternehmen und der Einzelhandel gemeinsam ein positives Signal für den Klimaschutz. Wir wollen noch mehr Menschen als bisher für den Nahverkehr begeistern“.

Eine spannende Aktion für alle Beteiligten! Wenn ihr weitere Infos zum Gratis-Fahr‘n-Tag haben möchtet schaut am besten unter gratis.gvh.de

24 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebes GVH-Team,

    ich finde die Idee des kostenlosen ÖPNV grundsätzlich großartig. Es wäre klasse, die Menschen weg vom Individualverkehr hin zum ÖPNV zu bewegen.

    Einen Tag lang Freifahrt für alle anzubieten ist hierbei sehr mutig und förderungswürdig.

    Leider ist diese Aktion ein Affront für alle Monatskarten-Inhaber. Denn diese zahlen für eine Leistung, die für andere kostenlos ist.

    Ich glaube kaum, dass Monatskarteninhaber plötzlich über ihr gewähltes Tarifgebiet hinaus fahren.

    Möchten Sie wirklich wo mit Ihren Stammkunden umgehen?

    Übrigens, in Australien beispielsweise gibt es mehrere Städte, die generell kostenlosen ÖPVN anbieten und damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Untern Strich fahren die Städte sogar kostengünstiger damit.

    Karin

    • Hallo Karin, genau das ist der Plan: Menschen, die den ÖPNV nicht nutzen, sollen „erfahren“ (im wahrsten Sinne des Wortes), wie leicht das geht. Sie wissen das bereits und nutzen die Vorzüge des ÖPNV regelmäßig. Die Monatskarten und auch das Abo ist schon stark rabattiert, so dass Sie – gemessen am Preis einer Tageskarte – ab Mitte eines jeden Monats schon „Bus & Bahn – gratis fahr’n“. Daher ist eine Erstattung für einen Tag leider nicht möglich. Aber ärgern Sie sich nicht und gönnen Sie den „noobs“, dass sie auch einmal die klimafreundliche Fortbewegung erfahren. :)

    • Das ist mal wieder typisch deutsch, ein Anderer hat einen Vorteil und schon wird gemeckert warum nicht ICH.
      Man kann in diesem Land noch so viel Gutes tun, aus irgendeiner persönlichen Kuschelecke wird immer gemeckert.
      Lob an die Initiatoren, tolle Aktion. …Und man könnte noch einen draufsetzen und alle Samstage vor Weihnachten kostenlose Fahrten anbieten. Klar kostet Geld – aber Umweltschutz ist halt nicht kostenlos.

      Fröhliche Fahrt zum Shoppen mit den Öffis
      Frank

  2. Ich kann mir nicht vorstellen,das die Üstra diesen Tag gebacken kriegt. Bei einem Fußballspiel oder einem Konzert sind die doch schon maßlos überfordert.

    • Jörg, stell dir doch mal vor, es gäbe keine Üstra an einem Tag mit einem Fußballspiel oder einem Konzert. Und stell dir dann noch vor, die Leute die sonst mit der Üstra fahren, die würden alle mit dem Auto kommen.
      Welches Mobilitätssystem wäre dann wohl überlastet???
      Denk mal nur an die Feuerwerkswettbewerbe im Herrenhäuser Garten. Wenn die Leute danach hause wollen, fährt Bahn auf Bahn wie auf einer Perlenschnur.
      Und was ist mit den „Damen und Herren“ Autofahrern? Die haben sämtliche Grünflächen entlang der Graft zugeparkt (erlaubterweise, wie ich leider in Erfahrung bringen musste). Gäbe es keine Üstra bei so einem Fest, dann wäre entweder der gesamte Georgengarten auch noch zugeparkt und die Auto-Abreise-Schlangen wären noch sehr viel länger als heute schon, oder es gäbe ein solches Fest gar nicht, zumindest nicht mit so viel Besuchern.
      Auf meine Nachfrage bei der Stadt, warum das Zuparken der Grünflächen gestattet wird, war die Antwort: Wenn man die Autofahrer nicht als Gäste hätte, dann müssten solche Veranstaltungen wie der Feuerwerkswettbewerb ausfallen. Kannst du das glauben? Ich nicht!

  3. Es ist sehr bezeichnend, dass Frau Wendel in ihrer Antwort an Karin davon spricht, dass die Monatskarten und auch das Abo doch ohnehin schon stark rabattiert seien. Damit wird ein weit verbreiteter Irrtum kolportiert. Denn es wird geradezu so getan, als ob ich mich als Fahrgast in gebückter Demutshaltung bewegen müsse, wenn ich Bus und Bahn benutze.
    Wenn man die Sache mal ein bisschen grundsätzlicher betrachtet, dann kommt man schnell dahinter, wo der „Hase eigentlich im Pfeffer“ liegt:
    Es ist der Autoverkehr der in den zurückliegenden Jahrzehnten immer und immer wieder ganz enorm „rabbatiert“ wurde und immer noch wird, nämlich durch einen immens starken immer noch anhaltenden Straßenausbau.
    Die Folgen sind unter anderem verstopfte Städte an einkaufsstarken Advents-Samstagen. Aber auch an vielen anderen Tagen. Diese verstopften Städte müsste es nicht geben, wenn die Verkehrsinfrastruktur so beschaffen wäre, dass man kein Auto fahren kann, oder nur sehr langsam mit dem Auto fahren kann und längst nicht überall einfach mit dem Auto hinfahren kann und es sogar oft noch kostenlos oder billig abstellen kann.
    Die angebliche „Rabattierung“ des ÖPNV findet doch nur deshalb statt, damit nicht noch mehr Leute mit dem Auto fahren. Genau das ist doch auch das ganz offiziell ausgegebene und hier formulierte Ziel der Adventssamstag-kostenlos-Aktion.
    Es geht nicht drum, den Fahrgästen was Gutes zu tun, sondern darum, das totale Autoverkehrs-Chaos zu verhindern. Was da rabattiert wird sind nicht die ÖPNV-Fahrpreise, sondern der Autoverkehr. Und bezahlen darf mal wieder, wie so oft, die Allgemeinheit, die ja auch bei vielen anderen Gelegenheiten für die immensen Kosten aufkommen muss, die der Motorisierte Individualverkehr verursacht.
    Der ÖPNV benötigt bei derselben Personentransportleistung nur ein Hundertstel der Verkehrsfläche im Vergleich zum Verkehrsflächenfresser MIV. Und der ÖPNV könnte auch kostendeckend arbeiten und wäre dabei deutlich günstiger als das Auto, weil nämlich sehr viele Synergie-Effekte auftreten würden, wenn deutlich mehr Menschen den ÖPNV benutzten. Es würden dann zum Beispiel zwar immer noch hin und wieder fast leere Busse und Stadtbahnen rumfahren. Aber das wäre relativ zum gesamten Personentransportaufkommen gesehen sehr viel seltener der Fall als heute.

  4. Danke GVH – aber damit mehr Leute das Auto oder Motorrad stehen lassen, müssen die Preise drastisch runter. Wenn ich z.B. von Langenhagen nach Hannover Innenstadt und zurück fahre, bin ich mit den Öffentlichen 7,20 € los. Mit einem Motorrad oder sparsamen Wagen braucht man etwa 2×1 Liter Sprit.

    • @Marcel: Sie haben in Ihrer Rechnung aber den Großteil der Kosten eines eigenen Fahrzeugs komplett ignoriert (Anschaffungspreis/Wertverlust, Versicherungen, Steuer, Inspektionen, Reparaturen, Reifen, Ölwechsel …). Das summiert sich auch bei einem günstigen PKW schon auf ca. 250 EUR monatlich. Treibstoff kommt dann noch hinzu. Und Parkgebühren in der Innenstadt sowieso. Laut Berechnungen des ADAC liegen die Kosten je km auch bei einem sehr günstigen Kleinwagen schon bei etwa 30 Cent. Damit liegen Sie im Vergleich mit den Öffis schon mal in der gleichen Größenordnung. Und wenn Sie öfter fahren, sind Sie da mit einer Monatskarte noch deutlich günstiger unterwegs.

      • Die Gesamtkosten kenne ich, ich habe mehrere Fahrzeuge, aber die meiste Kosten habe ich sowieso ob ich sie nutze oder nicht, daher rechne ich sie nicht mit, wie kein Auto/Motorradbesitzer das macht. Man sollte schon unterscheiden zwischen Kosten das Auto zu besitzen und zu nutzen. Es ging auch darum, wie man Leute dazu bringt, Öffis zu nutzen, und das geht nur, wenn es günstiger ist als mit dem Auto.

  5. Liebe Üstra,
    auch ich, ein Monatskartenbesitzer, finde die Aktion Super!
    So konnte ich meinen Vater überreden auch mal das Auto stehen zu lassen ;)
    LG

  6. Es war super. Bin ansonsten sturer Autofahrer. Hat richtig Spaß gemacht.
    Danke an alle die das möglich gemacht haben. An alle Fahrerinnen und Fahrer.
    Einen schönen ersten Advent. Habt es euch redlich verdient.
    LG

  7. Hallo, also ich finde es in der Regel sehr gut das man das kostenlos in der Region Hannover in Angriff nimmt um von A nach B zu gelangen. Weil man so den Schritt wie es schon in anderen Ländern ist in Angriff nimmt.
    Also ich fahre mit der Bahn täglich vom Hauptbahnhof Hannover Richtung Langenhagen Flughafen! Was mich dort ein wenig stört ist das zu so einem Fixpunkt Leider Gottes pro Stunde nur zwei Bahnen fahren und was dann auch noch dazu kommt das ist dann auch noch Ausfälle gibt oder Verspätungen. Man sollte bedenken dass viele diesen Weg dorthin Hin- und Rückfahrt tätigen.
    Und so eine Wegstrecke sollte eigentlich öfters als 2x in einer Stunde fahren und vor allem zuverlässiger.
    Denn ich denke mal wenn die bestehenden Kunden die sowieso das nutzen müssen, viel mehr positives sagen könnten dann würde glaube ich auch viel mehr mit den Öffis fahren.

    • Hallo Herr Pahnke, zum Flughafen fährt die S-Bahn, die von der DB betrieben wird. Ich möchte Sie also bitten, Ihre Hinweise an das zutreffende Verkehrsunternehmen zu richten. Wir sind die ÜSTRA und können da leider nicht viel machen.

  8. „Wir sind die ÜSTRA und können da leider nicht viel machen.“

    stimmt!
    ÜSTRA macht genrell nicht viel, außer alljährlich die obligate mind. 3,5%-Preiserhöhung. Natürlich alles zum Wohle des Klimas. Um 3,5% mehr in der Tasche zu haben, müsste man brutto mind. 5% mehr bekommen. Hat das jeder? Glaube kaum.
    Dafür fährt die ÜSTRA teils mit 40-Jahre altem muffigen Material (alte Stadtbahnen hpts. Linie 9, 10), und selbst in Stoßzeiten die Linie 3 vielfach nur mit 2 Wagen. Und das zu insgesamt vergleichsweise teuren Preisen. Also kein Grund irgendwas zu feiern.

    • Hallo Max, naja, wir machen doch schon einiges: Wir bringen die Hannoveraner an 365 Tagen (!) fast 24 Stunden lang durch die Stadt. Das alles geht nur, weil das Personal da ist, die Infrastruktur Instand gehalten und die Fahrzeuge gewartet werden. Ja, auf der Linie 9 fährt der TW 6000, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Trotzdem hat er seine Fans und wird trotzdem peu a peu in Rente geschickt. Leider ist die Neubeschaffung von Stadtbahnen ein wenig aufwändiger und dauert länger als bspw. der Kauf eines Autos (oder Bus‘). Wir geben jeden Tag unser Bestes und wenn es mal nicht so gut läuft, arbeiten wir daran, besser zu werden. LG

  9. Das Gratisfahren am ersten Adventssamstag ist eine Sache. Die Finanzierbarkeit dieser Gratisfahrten umstritten. Na gut!
    Aber es hat sich ganz klar gezeigt, dass die Einschränkungen für den Autoverkehr in der Innenstadt zu einem guten ÖPNV-Angebot beigetragen hat.
    Busse und Bahnen blieben nicht im Autostau stecken.
    Dieses Arrangement wurde dann ja auch an den anderen Adventssamstagen wiederholt und soll auch am Freitag und Samstag nach den Weihnachtsfeiertagen wiederholt werden.
    Das teilweise Sperren der Innenstadt für den Autoverkehr sollte jeden Tag im Jahr zur Anwendung kommen, nicht nur vor und nach Weihnachten! Dadurch entstehen keine Zusatzkosten, die für die ÖPNV-Betreiber an anderer Stelle Geldmangel verursachen.
    Und hoffentlich gelingt es bald, die ganze Innenstadt für den privaten Autoverkehr dauerhaft zu sperren!

  10. Liebe uestra, ich möchte an dieser Stelle noch einmal den Gedanken „ÖPNV attraktiver machen“ aufgreifen. Ist es – nach der Umsetzung des Alkoholverbots – angedacht, auch einmal etwas gegen den Verzehr/Transport von stark riechendem Essen zu unternehmen? Der Verzehr von Döner, Burger, asiatischen Gerichten oder Pommes hat meiner Empfindung immer mehr zugenommen. Dazu zählt auch der Transport von Einkäufen dieser Mahlzeiten (siehe Aufzählung vorher). NEIN zu „rollenden Imbisswägen“.

  11. Heute war in der Zeitung zu lesen, dass es auch am nächsten ersten Adventssamstag wieder den Gratis-ÖPNV-Tag geben soll. Gut so!
    Was ich allerdings noch sehr viel mehr erhoffe, ist die deutliche Reduzierung des MIV (Motorisierter Individualverkehr) bis hin zu einer Sperrung der Innenstadt und der Stadtteilzentren für den privaten KFZ-Verkehr!

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